Basketball

"Sehnsucht nach dem Scheitern": Nowitzki kritisiert Umgang mit Sportidolen

Würzburger will nach "ein oder zwei Jahren" Mentor werden

"Sehnsucht nach dem Scheitern": Nowitzki kritisiert Umgang mit Sportidolen

Wendet sich nach zwei Jahrzehnten in der NBA anderen Dingen zu: Dirk Nowitzki.

Wendet sich nach zwei Jahrzehnten in der NBA anderen Dingen zu: Dirk Nowitzki. Getty Images

In der Wochenzeitung "Die Zeit" äußerte sich der Basketball-Gigant kritisch gegenüber einer Angewohnheit der Öffentlichkeit in Deutschland: "Diese merkwürdige Sehnsucht nach dem Scheitern zuvor hochgejubelter Menschen ist mir nicht geheuer", so der 40-jährige NBA-Champion von 2011. Besonders den Umgang mit Sportidolen wie Boris Becker, den er persönlich schätze, könne Nowitzki nicht nachvollziehen.

"Habe ich das jemals behauptet?"

"Erst feiern die Menschen uns Sportler dafür, dass wir etwas besser können als sie. Was ist das schon? Wir werfen einen Ball in einen Korb oder radeln einen Berg hoch. Und sobald die Leute etwas finden, was Grund zur Schadenfreude gibt, stürzen sie sich drauf", beklagte der Wahl-US-Amerikaner. "Als wollten sie sagen: Ha! Der ist doch nicht besser als ich. Habe ich das jemals behauptet? Oder Boris Becker? Sie werden einiges an mir finden, was ich längst nicht so gut kann wie viele andere. Ich bin ein Mensch."

Der Geschwindner-Vergleich

"So langsam sickert die Leere durch", gab Nowitzki nach seinem Karriereende zu. Sogar, dass ihm, obwohl er "nie derjenige war, der gerne im Rampenlicht stand", dieses nach zwei Jahrzehnten "wahrscheinlich auch fehlen" wird. Den Rücktritt bereut er trotzdem nicht: "Meinem Fuß, der im vergangenen Jahr operiert wurde, ging es das ganze Jahr über nicht gut. Ich wusste, er würde auch in den kommenden Monaten nicht besser werden." Nun möchte der Würzburger - "wenn ein oder zwei Jahre vergangen sind" - gerne Trainer oder Manager werden: "Ich wäre gern Mentor und Begleiter eines jungen Spielers, so wie das Holger Geschwindner mit mir gemacht hat."

Bedenken habe Nowitzki nur aus den Gründen, die er zuvor kritisiert hatte: "Vielleicht wird die größte Herausforderung für mich sein, Fehler machen zu dürfen und nicht gleich dafür verurteilt zu werden."

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