U 21

Neuer Kapitän: Di Salvo macht Bisseck zum Boss

Der steile Aufstieg des Innenverteidigers aus Aarhus

Neuer Kapitän: Di Salvo macht Bisseck zum Boss

Yann Aurel Bisseck

Yann Aurel Bisseck IMAGO/Revierfoto

Von der U-21-Europameisterschaft aus Batumi (Georgien) berichten Thomas Hiete und Tim Lüddecke

Wäre alles nach Plan gelaufen, dann würde die deutsche Innenverteidigung bei der U-21-Europameisterschaft wohl Malick Thiaw und Armel Bella Kotchap heißen. Thiaw jedoch wurde zur A-Nationalmannschaft berufen, Bella Kotchap musste wegen eine Oberschenkelverletzung passen. Und so ist Yann Aurel Bisseck nun Fixpunkt in der deutschen Abwehr - und führt die Mannschaft als Kapitän zur EM. Diese Entscheidung teilte Trainer Antonio Di Salvo, der verletzungsbedingt auf seinen etatmäßigen Spielführer Jonathan Burkardt (Mainz) verzichten muss, dem Team am Dienstagabend mit.

Erstmals im März Kapitän der U 21

Es ist der nächste Schritt auf der Karriereleiter, die Bisseck in den vergangenen Monaten nach oben klettert. Ende März hatte er erstmals die Binde im deutschen Team getragen, als Yannik Keitel beim Testspiel gegen Japan (2:2) vom Feld gegangen war. „Eine Riesenehre", freute sich Bisseck damals, „das zeigt, dass meine Rolle ein bisschen gewachsen ist."

Nun ist der gebürtige Kölner, der 2017 beim FC sein Bundesligadebüt feierte und anschließend über die Leihstationen Holstein Kiel, Roda Kerkrade, Vitoria Guimaraes zum dänischen Erstligisten Aarhus GF kam, an den ebenso gehandelten Kapitänskandidaten Keitel oder Angelo Stiller vorbeigezogen. Weil er in der Abwehr gesetzt ist, sich sportlich und menschlich in der vergangenen Zeit als verlässlicher Spieler für Di Salvo entwickelt hat.

Bissecks steiler Aufstieg zieht Top-Klubs an

Der Trainer macht Bisseck zum Boss, was auch optisch den steilen Aufstieg des Verteidigers kennzeichnet und ihn noch ein wenig mehr in den Blickpunkt rücken wird bei der anstehenden EM. Das war nicht immer so. „Ich musste viele Umwege gehen, habe öfter um meine Karriere gekämpft und darum, beim jeweiligen Verein Fuß zu fassen", blickte der 22-Jährige kürzlich noch auf den steinigen Weg, der hinter ihm liegt, zurück.

Die Zukunft hingegen ist vielversprechend: Nachdem im vergangenen Winter noch ein Wechsel zu Eintracht Frankfurt an der Ablöse gescheitert war, hat mittlerweile Champions-League-Finalist Inter Mailand den 1,96-Meter-Hünen im Visier. Bisseck weiß: „Der nächste Schritt ist schon sehr wichtig für mich, die sportliche Perspektive steht absolut im Vordergrund."