Nationalelf

Neuer & Co. tragen die "One Love"-Binde bei der WM 2022 nicht

Gemeinsames Statement

Neuer & Co. tragen die "One Love"-Binde nicht - Wut auf FIFA

Diese Kapitänsbinde wird er nicht tragen: DFB-Kapitän Manuel Neuer.

Diese Kapitänsbinde wird er nicht tragen: DFB-Kapitän Manuel Neuer. IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Deutschland und mehrere andere Teilnehmerländer wollten bei der WM 2022 in Katar mit einer speziellen Kapitänsbinde ein Zeichen für Diversität und Toleranz setzen und hätten dafür sogar Geldstrafen von Seiten der FIFA in Kauf genommen. Doch jetzt machen die betroffenen Verbände kurzfristig einen Rückzieher.

"Die FIFA hat sehr deutlich gemacht, dass sie sportliche Sanktionen verhängen wird, wenn unsere Kapitäne die Armbinden auf dem Spielfeld tragen" teilten die Verbände von Deutschland, England, Wales, Belgien, Dänemark, der Niederlande und der Schweiz am Montag mit. "Als nationale Verbände können wir unsere Spieler nicht in eine Situation bringen, in der sie mit sportlichen Sanktionen, einschließlich Platzverweisen, rechnen müssen. Deshalb haben wir die Spielführer gebeten, die Armbinden bei Spielen der FIFA-WM nicht zu tragen."

"Wir sind sehr frustriert über die Entscheidung der FIFA, die unserer Meinung nach beispiellos ist"

Zuvor hatte die FIFA erklärt, dass das Tragen der "One Love"-Binde einen Regelbruch darstelle und auch sportliche Sanktionen möglich seien. Womöglich hätte den Kapitänen gleich zu Beginn des Spiels eine Gelbe Karte gedroht.

"Wir waren bereit, Geldstrafen zu zahlen, die normalerweise bei Verstößen gegen die Ausrüstungsvorschriften verhängt würden, und haben uns nachdrücklich für das Tragen der Armbinde eingesetzt. Wir können unsere Spieler jedoch nicht in die Situation bringen, dass sie verwarnt oder sogar gezwungen werden könnten, das Spielfeld zu verlassen", heißt es in dem Statement weiter.

WM 2022

"Wir sind sehr frustriert über die Entscheidung der FIFA, die unserer Meinung nach beispiellos ist. Wir haben die FIFA im September schriftlich über unseren Wunsch informiert, die 'One Love'-Armbinde zu tragen, um die Inklusion im Fußball aktiv zu unterstützen, und haben keine Antwort erhalten. Unsere Spieler und Trainer sind enttäuscht - sie sind starke Befürworter der Inklusion, und werden ihre Unterstützung auf andere Weise zeigen."

Mit England startet an diesem Montag die erste Mannschaft aus dem Kreis der betroffenen Verbände gegen den Iran in die WM. Deutschland ist erstmals am Mittwoch gegen Japan gefordert (beide 14 Uhr, LIVE! bei kicker).

jpe