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VBLCC: Finale Reloaded? Rostocker Ehre und RBLZ-Mentalität

Doppeltes Wiedersehen im Finale?

Neuauflage im Titelkampf? Rostocker Ehre und Leipziger Mentalität

Rostocks Lukas Wolff (l.) und Leipzigs Levy Finn Rieck (r.) starteten erfolgreich ins VBLCC-Finale.

Rostocks Lukas Wolff (l.) und Leipzigs Levy Finn Rieck (r.) starteten erfolgreich ins VBLCC-Finale. DFL/Getty Images/Leon Kuegeler

Oben wie unten sind die Verhältnisse nach den ersten vier von fünf Spieltagen schon klar: Hertha BSC und die TSG Hoffenheim verpassen die K.-o.-Phase, RB Leipzig und Hansa Rostock werden als Gruppensieger ins Viertelfinale einziehen. Die beiden Vorjahres-Finalisten dominierten den Samstag in der Kölner Strassenkicker Base. Und stellten damit die Weichen für eine Neuauflage des Endspiels von 2023.

Denn als Gruppensieger können Leipzig und Rostock frühestens im Finale aufeinandertreffen - insofern sie die beiden vorherigen Runden jeweils überstehen. Die Chancen darauf sind gegeben, schließlich fuhren sowohl RB als auch Hansa bislang die volle Punktzahl ein. Beide setzten sich dabei unter anderem gegen einen Divisionssieger durch: Rostock schlug Mainz (4:2, 5:1), Leipzig besiegte Paderborn (3:1, 6:4).

Die Norddeutschen legten nicht nur gegen den FSV einen Speedrun hin, sie gewannen - inklusive der Play-offs - alle Begegnungen in Köln bislang in zwei Partien. Der Ex-Rostocker Henning Wilmbusse, der mit Werder Bremen ebenfalls den Viertelfinal-Einzug sicher hat, lieferte im VBL-Livestream eine leicht humoristische Erklärung: "Sobald du bei der Kogge spielst, wirst du eben zum besten Spieler der Welt."

Die "guten Nachfolger" wollen das Märchen fortsetzen

Wilmbusse und Levy Finn Rieck, der inzwischen in Leipzig aktiv ist, hatten bei ihren Abgängen im vergangenen Sommer große Fußspuren hinterlassen. 2022 scheiterte Rostock erst im Halbfinale der VBLCC, 2023 folgte besagtes Endspiel gegen RBLZ Gaming - es ging knapp verloren. Lukas Wolff und Felix Breitkopf schicken sich bislang allerdings an, ihre prominenten Vorgänger vergessen zu machen.

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"Es ist eine Ehre, dass Rostock uns nach den zwei starken Vorsaisons verpflichten wollte", sagte Wolff gegenüber kicker eSport. "Wir haben vom Verein keinen Druck bekommen und locker aufgespielt. Das hat anscheinend geholfen. Wir sind gute Nachfolger, würde ich sagen." Hansa-Coach Markus Kunze sprach von einem "Märchen in den letzten zwei Jahren" - und der "Fortsetzung mit den beiden neuen Jungs".

Ein besonderer Tag war es für Breitkopf nicht nur aufgrund der hervorragenden Leistungen auf dem virtuellen Rasen. Der eSportler wurde zudem 18 Jahre alt - und beschenkte sich gemeinsam mit seinem Teamkollegen selbst. Am Sonntag steht für Rostock zunächst noch der letzte Gruppenspieltag auf der Agenda. Es geht im Hanseaten-Duell gegen Werder Bremen und Ex-Spieler Wilmbusse.

Siegermentalität bei RB: "Sie hassen es zu verlieren"

Den zweiten Ehemaligen könnten die Rostocker wie erwähnt in einem möglichen Finale herausfordern. Auch Rieck und Leipzig präsentierten sich Top-Form, obwohl ihnen nicht ausschließlich Speedruns gelangen. 'Levyfinn' ging dabei als nominelle Nummer drei bei RB in die VBLCC-Endrunde. Das Klubweltmeister-Duo aus Anders Vejrgang und Umut Gültekin fegte zum Start im 2vs2 mit 6:1 über Hertha BSC hinweg.

Anschließend ergaben sich aber erste Probleme für den Dänen: Gegen Bastian Puskas geriet er mit 0:2 in Rückstand. Am Ende stand nach starker Aufholjagd jedoch ein 3:3, das Gültekin letztlich durch ein 2:1 gegen Berlins Noah Klitzing zum Gesamtsieg veredelte. Auch in den Begegnungen mit Leverkusen (3:1, 2:1) und Paderborn waren die RBLZ nicht immer über 90 Ingame-Minuten souverän - am Ende aber doch dominant.

"Das ist die Mentalität in Leipzig. Was ich dieses Jahr von meinen Teamkollegen gelernt habe, ist der Glaube an sich selbst. Egal wie das Spiel läuft, ich bin gut genug, ein Tor zu schießen", erklärte Rieck kicker eSport dieses RB-Phänomen. "Anders nennt das Siegermentalität. Deswegen sind er und Umut seit Jahren zwei der besten Spieler der Welt. Sie hassen es zu verlieren." Das passierte den Leipzigern am Samstag auch nicht.

Am Ende steht die Trophäe über allem. Da muss man gerade in einem Team-Wettbewerb seine Befindlichkeiten hinten anstellen.

Levy Finn Rieck, RB Leipzig

'Levyfinn' selbst wurde erst im letzten Einzel gegen Paderborns Jonas Wirth zum ersten Mal eingesetzt - demonstrierte aber direkt, was er später erläuterte. 'Jonny' lag zwischenzeitlich mit 2:1 und 4:3 in Führung, zum Abpfiff stand es jedoch 6:4 für Rieck. "Man sieht, dass auf mich Verlass ist, wenn ich dann spiele. Unser Coach 'Fehrminator' kann mich immer reinwerfen", meinte der RBLZ-eSportler.

Dass er in Leipzig nicht mehr Starspieler, sondern Teil eines Top-Trios ist und zuletzt öfter mal rausrotierte, darüber mache er sich zwar "schon Gedanken". Aber: "Am Ende steht die Trophäe über allem. Da muss man gerade in einem Team-Wettbewerb seine Befindlichkeiten hinten anstellen." Die Einstellung scheint zu passen, die spielerische Qualität ohnehin - wer soll den Titelverteidiger denn überhaupt noch stoppen?

"Uns kann jedes Team aufhalten", warnte Gültekin mit Verweis auf die vielzitierte Tagesform. Rieck nannte Bremen und Paderborn als große Konkurrenten. Die Leipziger könnten sich aber "auch selbst schlagen", sie seien "unser eigener stärkster Gegner". Zum Zeitpunkt dieser Aussage hatte 'levyfinn' die Rostocker allerdings noch nicht spielen sehen. Sonst wäre sein Ex-Verein wohl auch in die Verlosung gerutscht.

nas

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