3. Liga

Waldhof News | Neidharts Rundumschlag und scharfe Kritik

Trennung schon am Sonntag?

Neidharts Rundumschlag: "Viele Sachen passieren hinter dem Rücken"

Christian Neidhart hat die Verantwortlichen beim SV Waldhof Mannheim scharf kritisiert - hat er noch eine Zukunft in der Quadratestadt?

Christian Neidhart hat die Verantwortlichen beim SV Waldhof Mannheim scharf kritisiert - hat er noch eine Zukunft in der Quadratestadt? IMAGO/Picture Point

Schon vor dem Aufeinandertreffen mit dem VfB Oldenburg am Samstag hatte sich Waldhof Mannheim mehr oder weniger aus dem Aufstiegsrennen in der 3. Liga verabschiedet. Einen neuen Angriff auf die 2. Liga wollen die Kurpfälzer in der neuen Spielzeit unternehmen - ob dann aber noch Christian Neidhart Cheftrainer sein wird, ist ungewisser denn je.

Spielbericht

Denn der 54-Jährige holte nach dem 1:3 gegen Oldenburg, in dessen Folge nicht zum ersten Mal "Neidhart raus"-Rufe durch das Carl-Benz-Stadion schallten, zum Rundumschlag aus. "Es kam nie wirklich Ruhe rein. So habe ich es während meiner Laufbahn als Trainer noch nie erlebt. Man hat sich auf mich eingeschossen. Ich muss jetzt für die Ziele den Kopf hinhalten und nach solchen Spielen siehst du, dass die Ziele nicht realistisch sind", sagte der gebürtige Braunschweiger im Interview mit der "Rhein-Neckar-Zeitung" und mit Blick auf die Aufstiegsambitionen des SVW. 

Er werde im Umfeld für alles verantwortlich gemacht ("Wenn hier eine Gießkanne umfällt, bin ich daran Schuld"), erhalte dabei aber wie Sportdirektor Tim Schork keine Rückendeckung von den Vereinsverantwortlichen: "Man sieht, dass an solchen Tagen niemand da ist, der auch mal ins gesamte Umfeld Ruhe reinbringt. Viele Sachen passieren hinter dem Rücken. Eigentlich wünscht man uns die Pest an den Hals und nicht den Erfolg."

Ich will hier nicht der Prügelknabe für alles sein.

Christian Neidhart

Zwar übernehme er für die Saison, schwache Leistungen und schlechte Ergebnisse die Verantwortung, so Neidhart. Dass es aber mit ihm über das Saisonende hinaus weitergeht, scheint momentan unrealistisch - sogar eine kurzfristige Trennung noch vor dem 37. Spieltag steht im Raum. "Erst gibt es mal ein paar Dinge intern zu klären. Ich habe gestern schon zu Tim Schork gesagt, was der Verein überhaupt will? Wo will er hin?", betont er. "Man kann immer sagen, ich will aufsteigen. Aber ich muss alles dafür tun. Wir haben es sportlich nicht hingekriegt und über das andere bin ich nicht der erste Trainer, der sich darüber beschwert."

Vielleicht müsse eine einvernehmliche Lösung her, denn: "Ich will hier nicht der Prügelknabe für alles sein." Über einen Weggang habe er sich mangels Rückendeckung sowieso schon Gedanken gemacht. 

Eine Entscheidung über seine Zukunft könnte schon am Sonntag fallen. Wie der "Mannheimer Morgen" berichtet, ist Präsident Bernd Beetz mit seiner Privatmaschine aus Paris nach Mannheim für eine Krisensitzung geflogen.

pau

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