Bereits vor dem Anstoß wurde es an diesem Sonntag im Zuge des 37. Serie-A-Spieltags emotional, als Insigne in seinem letzten Heimspiel im Stadion Diego Armando Maradona via Mikrofon eine Abschiedsrede an die Tifosi richtete.
Dabei dankte der 30-jährige Europameister, der am 4. Juni 1991 in Neapel geboren wurde und seit 2006 abgesehen von drei kurzen Leihgeschäften stets nur das Trikot der Partenopei trug, allen Wegbegleitern. Mit belegter Stimme und Tränen in den Augen sagte der sichtlich ergriffene Profi zum Beispiel: "Wir haben zusammen gefeiert, gelitten und manchmal gestritten - doch das alles haben wir immer zusammen gemacht. Wie in einer großen Familie."
Und: "Alles, was ich sagen kann, ist 'Grazie'! Ich habe immer alles für diesen Klub gegeben."
Insigne lässt noch Hamsik hinter sich
Das tat der Dribbelkünstler auch an diesem Sonntag beim Duell mit dem CFC Genua. Natürlich als Kapitän führte der Routinier, der sich nach dieser Saison und nach 16 SSC-Jahren dem FC Toronto in der MLS anschließen wird, seine Truppe aufs Feld. Auf diesem wurde der Favorit abgesehen von ein paar guten Ansätzen beim Außenseiter seiner Favoritenrolle gerecht und siegte am Ende klar mit 3:0, wodurch die Genuesen nach Schlusspfiff bitterlich enttäuscht und ebenfalls mit Tränen auf den Boden sanken.
Der erste Abstieg seit der Serie-A-Rückkehr 2007 für den Verein um den deutschen Trainer Alexander Blessin, dessen Rettungsmission somit scheiterte, war damit gewiss.
Die Tore für die SSC schossen dabei übrigens Osimhen per Kopf (32. Minute), Joker Lobotka nach einem tollen Solo (81.) und auch Insigne selbst (65.) - das allerdings unter kuriosen Umständen: Denn einen zugesprochenen Elfmeter setzte Insigne zunächst an den linken Pfosten, während Kollege di Lorenzo den Nachschuss zum zwischenzeitlichen 2:0 verwertete. Hier schaltete sich aber der VAR ein, weil der Spieler zu früh reingelaufen war.
So durfte Insigne nochmals ran und mit einem nun sauberen Abschluss links oben ins Eck seinen 122. Treffer für die Neapolitaner bejubeln - mehr hat nur Mertens (148). Die beiden Vereinsikonen Hamsik (121) und Maradona (115) hat der Offensivmann damit auf die Plätze verdrängt.