Champions League

Nagelsmann: "Ich kann mit Barça gut mitfühlen"

Schießt Bayern Lewandowski aus der Champions League?

Nagelsmann: "Ich kann mit Barça gut mitfühlen"

Trennen sich die Wege nach der Champions-League-Gruppenphase? Julian Nagelsmann mit seinem Ex-Stürmer Robert Lewandowski.

Trennen sich die Wege nach der Champions-League-Gruppenphase? Julian Nagelsmann mit seinem Ex-Stürmer Robert Lewandowski. IMAGO/ActionPictures

Dass Robert Lewandowski - für unerbittliche Fußballprofi-Maßstäbe - nicht mehr der Jüngste ist, ließ er sich mit seinem Doppelpack am Mittwochabend nicht anmerken. Doch leugnen lässt es sich nicht: Lewandowski hat noch im UEFA-Cup gespielt.

Zwei Jahre vor seinem Wechsel zu Borussia Dortmund 2010 stand der damalige Jungspund achtmal für Lech Posen im Vorgängerwettbewerb der Europa League auf dem Rasen, die er 2010/11 als BVB-Profi in sechs Einsätzen ebenfalls kennenlernte. Seitdem haben sich beide aus den Augen verloren, doch 2023 winkt ein unerwartetes Wiedersehen, auf das sich nur eine Seite freuen wird: die Europa League.

Weil der FC Barcelona gegen Inter Mailand am vierten Champions-League-Spieltag nicht über ein 3:3 hinauskam, läuft alles darauf hinaus, dass Lewandowski, der drittbeste Torschütze der Wettbewerbsgeschichte, mit seinem neuen Arbeitgeber die Gruppe C als Tabellendritter abschließt. Inter fehlt nur noch ein Sieg, um dem FC Bayern ins Achtelfinale zu folgen, und Italiens Topklub empfängt in zwei Wochen Viktoria Pilsen.

Nagelsmann über Barça: "Hatten in der Bundesliga eine ähnliche Situation"

Nur wenn Inter maximal einen Punkt an den verbleibenden beiden Spieltagen ergattert und Barça gegen Bayern und in Pilsen gewinnt, kann Lewandowski die Europa League noch umgehen (ein theoretisch noch mögliches Abrutschen auf den vierten Platz mal ausgeklammert). Bedeutet auch: Der FC Bayern persönlich kann seinen langjährigen Torjäger am 26. Oktober im Camp Nou aus der Champions League befördern.

"Ja, klar", findet auch Thomas Müller diese Konstellation pikant. Sein Trainer, der im Sommer für seine zu forsch geäußerte Meinung über das Finanzgebaren der Katalanen Rüffel aus Barcelona und München erhalten hatte, hielt sich diesmal hingegen zurück und legte verbal lieber einen Arm um Lewandowski und dessen neue Kollegen.

"Ich schaue natürlich mehr auf uns. Dennoch kann ich da vor allem nach dem Spiel von Barça bei uns gut mitfühlen, weil wir in der Bundesliga eine ähnliche Situation hatten", sagte Julian Nagelsmann nach dem eigenen 4:2-Sieg in Pilsen. Was er meinte: Als die Bayern die Katalanen am zweiten Spieltag mit 2:0 bezwungen hatten, war es Letzteren ähnlich ergangen wie Ersteren bei einigen Bundesliga-Auftritten - Stichwort Chancenverwertung.

Barça bleibt für Nagelsmann ein attraktives "Topteam"

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"Barça", erinnert sich Nagelsmann, "war in der ersten Hälfte auch klar besser als wir. Sie haben drei Chancen vergeben - wenn sie die alle drei machen, wird es schwer für uns, zurückzukommen. Und dann hat es sich gerächt: In der zweiten Halbzeit waren wir besser, hatten zwei Chancen und haben beide gemacht."

Dass er mutmaßlich froh wäre, in der K.-o.-Runde nicht noch einmal auf Barça treffen zu können, ließ sich Nagelsmann nicht anmerken. Erstens hält er auch Inter für eine "sehr unangenehme Mannschaft", zweitens bleibt Barça für ihn ein "Topteam", das unter einem "sehr guten Trainer", also Xavi, "sehr gut aufgerüstet" habe und "sehr guten Fußball" spiele. "Unabhängig davon, ob sie in die K.-o.-Phase kommen oder ausscheiden, finde ich sie trotzdem wieder sehr, sehr gut anzuschauen. Sie werden uns noch mal sehr fordern in Barcelona."

jpe

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