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Nach Guardiola-Aussetzer: "Koreanischer Kerl" ärgert ManCity

Wolves foppen Trainer und Matheus Nunes

Nach Guardiola-Aussetzer: "Koreanischer Kerl" ärgert ManCity

Schmerzhafte Erinnerung: Pep Guardiola ist Hee-Chan Hwangs Name inzwischen wohl wieder eingefallen.

Schmerzhafte Erinnerung: Pep Guardiola ist Hee-Chan Hwangs Name inzwischen wohl wieder eingefallen. picture alliance (2)

Gegen Manchester United hatten die Wolverhampton Wanderers zum Premier-League-Auftakt überzeugt und verloren (0:1), gegen den FC Liverpool ebenso (1:3). Am Samstag nun brachten sie schließlich einen Topklub zum Stolpern, und dann gleich den größten von allen. Mit 2:1 bezwang die Mannschaft vom erst kurz vor dem Saisonstart verpflichteten Gary O’Neil Triple-Sieger Manchester City - und kosteten den Triumph gebührend aus.

Dass nämlich just der Ex-Hamburger und -Leipziger Hee-Chan Hwang in der 66. Minute den Siegtreffer erzielte, hatte eine kleine Vorgeschichte. Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel war Pep Guardiola der Name des Angreifers nicht eingefallen. Als der Katalane, der am Samstag gelbgesperrt nur auf der Tribüne sitzen durfte, über die Wolves-Offensive philosophiert hatte, hatte er von Pedro Neto, Matheus Cunha und "dem koreanischen Kerl" gesprochen.

"Nunes, what's the score?"

Natürlich präsentierten die Wolves ihren Sieg genüsslich unter diesem Motto, hatten aber noch mehr Spaß: Matheus Nunes, den ManCity ihnen im Sommer für über 60 Millionen Euro weggeschnappt hatte, fragten die Fans nach Schlusspfiff: "Nunes, what's the score?" ("Wie lautet das Ergebnis?")

Der portugiesische Nationalspieler hatte in der Startelf gestanden, musste aber nach einem schwachen Auftritt und Buhrufen bei jedem Ballkontakt schon zur Pause für den 20-jährigen Oscar Bobb (drittes Premier-League-Spiel) Platz machen. Er habe ihn nicht ausgewechselt, "weil er nicht gut gespielt hat", versicherte Guardiola nach dem Schlusspfiff, "sondern weil ich dachte, dass Oscar uns etwas anderes geben könnte".

Guardiola: "Wir haben nicht wegen des Schiedsrichters verloren"

Tatsächlich schien ManCity durch Julian Alvarez' direktes Freistoßtor zum zwischenzeitlichen Ausgleich rechtzeitig die Kurve zu bekommen, so wie Liverpool vor zwei Wochen an selber Stelle. Doch dann schlug Hwang zu und stellte die Partie - 23:3 Torschüsse und 68 Prozent Ballbesitz für ManCity - auf den Kopf. Dass der 27-Jährige kurz vor der Pause Glück gehabt hatte, nach einem Foul an Kyle Walker nicht Gelb-Rot zu sehen, wollte Guardiola nicht zum Thema machen. "Wir haben nicht wegen des Schiedsrichters verloren, sondern unseretwegen."

Nach sechs Siegen aus den ersten sechs Spielen hat ManCity damit der Konkurrenz erstmals Hoffnung gemacht, dass in dieser Saison nicht zwingend der nächste Durchmarsch ansteht. Nach dem Aus im Ligapokal (0:1 in Newcastle) war es bereits der zweite Rückschlag binnen weniger Tage. Die anstehende Woche mit Duellen bei RB Leipzig und Arsenal macht das nur noch interessanter.

jpe