Int. Fußball

Rekordstrafe für Melbourne Victory

Mehr als eine halbe Million australische Dollar

Nach Ausschreitungen im Stadtderby: Rekordstrafe für Melbourne Victory

Dieser Platzsturm beim Melbourne-Derby kommt Melbourne Victory teuer zu stehen.

Dieser Platzsturm beim Melbourne-Derby kommt Melbourne Victory teuer zu stehen. picture alliance / ZUMAPRESS.com

Außergewöhnliche Szenen erschütterten den australischen Fußball am 17. Dezember. Am 8. Spieltag der A-League trafen Melbourne Victory und Melbourne City im Derby aufeinander. City ging früh in Führung, doch nach 20 gespielten Minuten rückte das Sportliche in den Hintergrund. Etwa 150 Fans stürmten das Spielfeld des AAMI Stadiums und warfen einen mit Sand gefüllten Eimer auf Citys Torhüter Thomas Glover, der eine Platzwunde erlitt. Der 24-Jährige hatte zuvor eine Fackel, die von den Zuschauern auf den Rasen geworfen worden war, über die Bande zurückgeschleudert. Auch ein Kameramann und ein Schiedsrichter wurden bei den Ausschreitungen verletzt.

Nun hat die australische Liga eine Geldstrafe in Höhe von 550.000 australischen Dollar (etwa 350.000 Euro) für Melbourne Victory verhängt. Zudem droht dem Klub für den Zeitraum bis zum Saisonende 2025/26 ein Zehn-Punkte-Abzug, sollte sich ein weiterer Vorfall ereignen. Dazu gibt es diverse Zuschauerbeschränkungen für die restlichen Heim- und Auswärtsspiele in der laufenden Saison. Dies seien die schwersten Sanktionen in der Geschichte der A-League, sagte Liga-Chef James Johnson: "Diese Sanktionen spiegeln unseren Wunsch wider, dieses Verhalten und diejenigen, die es verursacht haben, aus unserem Spiel zu entfernen." Bislang seien 17 Stadionverbote verhängt worden, darunter drei lebenslange.

Grund für die Ausschreitungen waren geplante Proteste gegen die Entscheidung des Verbands, das Endspiel um den A-League-Titel für die kommenden drei Jahre nach Sydney zu vergeben. Dieser Schritt ist nicht vereinbar mit der Tradition im australischen Fußball, da sich der Ausrichter des Finals die Austragung bislang verdienen musste. Deshalb hatten die Fanlager beider Klubs vor der Partie angekündigt, das Stadion in der 20. Minute zu verlassen. Eine Eskalation in derartigem Ausmaß war nicht zu erwarten.

kon

Insolvenz, Pyro-Beschuss und Becherwurf: Das waren die Aufreger der bisherigen RL-Saison