Int. Fußball

Ausschreitungen und Angriffe: Abbruch beim Melbourne-Derby

Citys Torhüter wirft eine Fackel zurück über eine Bande

Ausschreitungen und tätliche Angriffe: Melbourne-Derby muss abgebrochen werden

Platzsturm: Beim Melbourne-Derby lief es aus dem Ruder.

Platzsturm: Beim Melbourne-Derby lief es aus dem Ruder. Getty Images

Pyrotechnik, ein Platzsturm und ein tätlicher Angriff: Es war ein skandalöser Nachmittag in Melbourne, der ganz Australien schockiert zurücklässt und lange Zeit nachhallen dürfte. Samstagnachmittag, Schauplatz AAMI Park, die gemeinsame Spielstätte von City und Victory. 

Am 8. Spieltag der A-League trafen die beiden Melbourner Klubs aufeinander. 20 Minuten lang wurde Fußball gespielt, bei City standen der frühere Düsseldorfer Valon Berisha und der ehemalige Herthaner Matthew Leckie in der Startelf, aufseiten Victorys begann Nani. City ging früh in Führung, doch dann rückte der Sport in den Hintergrund. 

Eine Protestaktion, die vollkommen aus dem Ruder läuft

Es kam zu schweren Ausschreitungen, Fans rannten aufs Spielfeld und warfen einen mit Sand gefüllten Eimer auf Citys Torhüter Thomas Glover. Der 24-Jährige erlitt eine Platzwunde am Kopf und möglicherweise eine Gehirnerschütterung. Inzwischen kursieren auch Videos, die zeigen, wie Glover kurz vor dem Platzsturm eine Fackel, die von Zuschauern auf den Rasen geworfen wurde, zurück über die Bande schleudert. 

Vor der Partie hatten die Fans beider Klubs geplant, das Stadion in der 20. Minute zu verlassen. Eine Protestaktion, mit der die Anhänger ein Zeichen gegen eine Entscheidung setzen wollten, die der Verband in der vorigen Woche getroffen hatte. Er vergab das Endspiel um den A-League-Titel für die kommenden drei Jahre nach Sydney - ein Schritt, der nicht vereinbar ist mit der Tradition im australischen Fußball, da sich der Ausrichter des Finals die Austragung bislang verdienen musste. Daher der geplante Protest, der dann allerdings vollkommen aus dem Ruder lief.

Inzwischen hat der Verband eine Stellungnahme herausgegeben und in diesem Zuge klargestellt, dass "ein solches Verhalten im australischen Fußball keinen Platz" habe. Mit dem Abbruch des Derby habe man "die Integrität des Spiels schützen" wollen. Wie der Verband nun weiter verfährt, ob die Partie wiederholt wird oder ob die Punkte City zugesprochen werden, all das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. 

lei