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Mourinho "möchte sich öffentlich bei Renato Sanches entschluldigen"

"The Special One" kritisiert fehlende Qualität im Team und will bleiben

Mourinho "möchte sich öffentlich bei Renato Sanches entschluldigen"

Der Vertrag läuft aus, doch José Mourinho möchte gern in Rom weitermachen - und verlangt ein Konzept.

Der Vertrag läuft aus, doch José Mourinho möchte gern in Rom weitermachen - und verlangt ein Konzept. IMAGO/HochZwei/Syndication

Die Serie von sechs Pflichtspielen ohne Niederlage am Stück ist passé: Die Roma verlor am Sonntag mit 0:2 bei Tabellennachbar und Überraschungsmannschaft Bologna und verspielte somit wieder die zuletzt erarbeitete Champions-League-Ausgangslage.

Klar zu erkennen war dabei, dass die Giallorossi nach den intensiven Wochen voller Europa-League-Partien (trotz 3:0 gegen Sheriff Tiraspol zum Abschluss der Gruppenphase auf Rang zwei eingelaufen und jetzt in den Play-offs gegen Feyenoord Rotterdam gefragt) müde gewirkt, wenig Esprit versprüht und sich Fehler erlaubt hatten. Dass obendrein auch noch die offensiven Aushängeschilder Paulo Dybala (verletzt) und Romelu Lukaku (Rotsperre) gefehlt hatten, rundete das Dilemma passend ab.

Und Trainer José Mourinho? Der holte mal wieder in altbekannter Manier aus und sprach großen Teilen seiner aktuellen Mannschaft die Fähigkeiten ab. So sagte der Portugiese nach Spielschluss gegenüber DAZN etwa: "Ohne Paulo gibt es keine Qualität mehr in diesem Kader. Ohne Romelu gibt es keine Physis mehr in diesem Kader. Und ohne beide wird es für uns natürlich richtig schwer."

Auswechslung nach 18 Minuten? "Das war zu hart"

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Natürlich könne Mourinho sagen, dass es "die Spieler besser machen wollten, doch gerade mit dem Gegentor zum 0:1 offenbarten sich einfach große Lücken auf physischer Ebene. Und Bologna hatte eben Spieler mit Intensität, Motor und Beinen - was wir vermissen ließen."

Klare Worte vom "Special One" - gepaart mit klaren Taten. Denn der Portugiese hatte noch während des Spiels einen Profi extrem bestraft: Der erst zur Pause gebrachte Renato Sanches, im Sommer von PSG gekommen und seither oft verletzt (noch keine zehn Pflichtspieleinsätze), war von Mourinho bereits nach zugegebenermaßen schlechten und mit Fouls gespickten 18 Minuten direkt wieder runtergenommen worden.

Im Nachgang tat dem AS-Coach diese Höchststrafe leid: "Ich möchte mich öffentlich bei Renato entschuldigen. Das war zu hart. Ich habe das in meiner Trainerkarriere vielleicht drei- oder viermal getan - und ich entschuldige mich dafür."

Was plant die Vereinsführung? Mourinho will Klarheit

Was der Roma-Trainer außerdem noch erstmals klar ansprach: seine Vertragssituation beziehungsweise seine Zukunftspläne. An den Hauptstadtklub gebunden ist der frühere Porto-, Chelsea-, Inter-, erneut Chelsea-, ManUnited- und Tottenham-Coach nur noch bis Sommer.

Und dann? "Ich werde euch etwas sagen, was ich noch nicht gesagt habe, weil ich es bislang nicht sagen wollte: Ich möchte bei Roma weitermachen." Doch wenn "Mou" weitermacht und von der Klubführung aus auch weitermachen darf, "müssen wir alle zusammen wirklich darüber nachdenken, was wir mit den Financial-Fairplay-Beschränkungen machen können. Vielleicht ist es am Ende sogar besser, mit jungen Spielern zusammenzuarbeiten und diese zu entwickeln als mit Spielern, die sich nicht mehr entwickeln können."

mag