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Golf | Ryder Cup 2023: Modus, Bilanz und Teams

Titelverteidiger USA trifft auf die besten europäischen Golfer

Modus, Bilanz und Teams: So funktioniert der Ryder Cup 2023

2023 findet der Ryder Cup erstmals in Italien statt.

2023 findet der Ryder Cup erstmals in Italien statt. Getty Images

Die Geschichte

Der Ryder Cup ist der wichtigste Team-Wettbewerb im Golf. Die zwölf besten Spieler aus den USA und Europa treffen im Zwei-Jahres-Rhythmus als wechselnde Gastgeber aufeinander. Der englische Golf-Enthusiast Samuel Ryder war der Namensgeber und Stifter des Pokals, der 1927 in Worcester (USA) aus der Taufe gehoben wurde.

Ryder Cup: Die Bilanz

Nach 43 Veranstaltungen führen die USA mit 27:14 Siegen. Bis 1971 stellten nur die USA und Großbritannien die Teams (15 Siege USA, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen).

Von 1973 bis 1977 spielten die USA gegen ein Team aus Briten und Iren (3 Siege USA). "Rest-Europa" ist erst seit 1979 dabei. Erst zum dritten Mal nach 1997 (Valderrama) und 2018 (Paris) wird in Europa nicht in Großbritannien oder Irland gespielt. Bei den jüngsten vier Events gab es jeweils Heimsiege.

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Die Teams 2023

Als Kapitäne der beiden Teams fungieren Luke Donald (Europa) und Zach Johnson (USA). Ersterer hat Anfang September sein finales Aufgebot für den 44. Ryder Cup bekanntgegeben, der deutsche Golfer Yannik Paul hat es nicht ins Team geschafft.

Europa: Ludvig Aberg (Schweden), Matt Fitzpatrick, Tommy Fleetwood, Tyrrell Hatton (alle England), Nicolai Hojgaard (Dänemark), Viktor Hovland (Norwegen), Shane Lowry (Irland), Robert MacIntyre (Schottland), Rory McIlroy (Nordirland), Jon Rahm (Spanien), Justin Rose (England), Sepp Straka (Österreich)

USA: Sam Burns, Patrick Cantlay, Wyndham Clark, Rickie Fowler, Brian Harman, Max Homa, Brooks Koepka, Collin Morikawa, Xander Schauffele, Scottie Scheffler, Jordan Spieth, Justin Thomas.

Ryder Cup: Der Modus

Jedes Team hat zwölf Spieler, die vom Kapitän geführt werden. Dem Titelverteidiger reicht bei 28 Punkten, die an drei Tagen (16 bei den Vierern, zwölf bei den Einzeln) vergeben werden, schon ein Remis zum Sieg. Der Herausforderer muss mindestens ein 14,5:13,5 erreichen.

Bei je vier Fourball (Bestball)- und Foursomes-Matches am Freitag sowie Samstag treten jeweils zwei Spieler im Team gegeneinander an. Im Fourball spielt jeder seinen Ball bis ins Loch. Dabei wird das niedrigste Schlagergebnis als Lochgewinn mit 1:0 für das erfolgreiche Team gewertet - bei Remis mit 0,5:0,5 "geteilt". Das gilt auch für den "Klassischen Vierer" (Foursomes), bei dem die Team-Spieler abwechselnd je einen Ball bis ins Loch schlagen.

Auch in den zwölf Einzeln am Sonntag gibt jeder Lochgewinn im Spiel Mann gegen Mann einen Punkt. Liegt der Spieler zum Beispiel nach dem 16. Grün mit drei mehr gewonnenen Löchern vorn, ist das Match nach dem Zählverfahren "3 und 2" (3 Punkte vorn, aber nur noch 2 Löcher zu spielen) vorzeitig beendet. Wird über den Sieg erst am 18. Loch entschieden, lautet die Wertung "1 auf".

Martin Kaymer

Feiert den Sieg beim Ryder Cup 2012 in Medinah: Martin Kaymer. imago/Sammy Minkoff

Die Deutschen

Martin Kaymer siegte 2010, 2012 und 2014 mit dem "Team Europe", unterlag 2016. Der heute 38-Jährige arbeitet nach einer Handgelenk-Operation an einem Comeback, will 2024 in der LIV Golf League mitmischen.

Bernhard Langer (66) gewann bei zehn Starts als Spieler von 1981 bis 2002 sechsmal mit Europa und führte das Team 2004 als Kapitän auswärts zu einem 18,5:9,5-Sieg. Sein 1991 alles entscheidender, misslungener Putt ging ebenfalls in die Geschichte ein.

Nach der gescheiterten Bewerbung für 2018 mit einem zu bauenden Kurs nahe Ingolstadt beim Wittelsbacher GC startete der Deutsche Golf-Verband einen zweiten Versuch als Ausrichter für 2022 (wegen der Pandemie nun 2023). Dafür war Bad Saarow am Scharmützelsee nahe Berlin vorgesehen. Doch auf der Zielgeraden legte Italien ein offenkundig finanziell unschlagbares Konzept mit dem neuen Platz bei Rom vor, der im Besitz des Mode-Unternehmens Laura Biagotti ist.

Jörg Jakob