Beim 4:2-Sieg in Italien, dem letzten Spiel der deutschen U 21 im vergangenen November, hat noch Malick Thiaw die Kapitänsbinde getragen, davor war es Angelo Stiller, der den etatmäßigen Spielführer Jonathan Burkardt vertrat. Nun feiert ein Freiburger am Freitag in Frankfurt seine Premiere als sichtbarer Anführer einer ersatzgeschwächten Auswahl: "Yannik Keitel wird morgen unser Kapitän sein", verrät Trainer Antonio Di Salvo. Der Mittelfeldmann, schon zehnmal für die U 21 im Einsatz, wird also auch beginnen, wenn der vorletzte Test vor der EM im Sommer in Georgien und Rumänien gegen die japanische Auswahl angepfiffen wird. "Sehr diszipliniert, lauffreudig, sehr gut am Ball", so charakterisiert der Nationaltrainer den Gegner.
Di Salvio sieht Ausfälle als Chance
Der auf eine deutsche Mannschaft treffen wird, die nicht allzu viel mit der Elf zu tun haben dürfte, die Di Salvo am 22. Juni beim ersten EM-Gruppenspiel gegen Israel ins Rennen schickt. Insgesamt elf potenzielle EM-Fahrer sind es, die entweder zu A-Nationalmannschaft aufgerückt sind oder verletzungsbedingt passen müssen. Dennoch sieht der 43-jährige Trainer die Spiele gegen Japan und am Dienstag in Rumänien als wertvolle Chance. Sowohl für etablierte Kräfte, die ihren Platz untermauern müssen, als auch für neue Spieler, die sich unverhofft in den Vordergrund spielen können. "Sie müssen sofort wissen, welchen Plan wir haben", sagt Di Salvo und unterstreicht: "Letzten Endes hat jeder die Chance, sich durch die vielen Ausfälle zu zeigen."
Zeigen muss sich auch noch, wie es nach der EM für Di Salvo weitergeht, sein Vertrag beim DFB endet im Sommer. Erste Signale, die auf eine weitere Zusammenarbeit hindeuten, gibt es aber bereits. "Ich habe Rudi Völler vor einigen Wochen kennengelernt", berichtet Di Salvo vom Treffen des neuen Sportdirektors, den er als "sehr offen" beschreibt. Bezüglich seines Vertrags erklärt der Coach: "Wir hatten schon ein Gespräch und sind weiter in Gesprächen." Erst einmal rollt ab Freitag bei der U 21 aber wieder der Ball.
