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Tennis | Milliarden-Angebot: Saudi-Arabien will ATP und WTA vereinen

"Noch kein Konsens innerhalb des Sports"

Milliarden-Angebot: Saudi-Arabien will ATP und WTA vereinen

Gibt es schon bald eine Revolution in der Tennis-Welt?

Gibt es schon bald eine Revolution in der Tennis-Welt? IMAGO/Eibner

Saudi-Arabien will offenbar mit einem Angebot von zwei Milliarden US-Dollar die Kontrolle über die Tennis-Touren gewinnen. Das berichtet der britische Telegraph. Demnach habe der Wüstenstaat über seinen Staatsfond PIF eine Offerte vorgelegt, um die ATP- und WTA-Turniere in einem Deal zu vereinen. Kein Teil der Vereinbarung sollen die vier Grand Slams sein, die Medienberichten zufolge wiederum eine eigene Partnerschaft mit den zehn größten Turnieren anstreben, um eine Art Premium Tour aufzubauen.

Laut Telegraph hat ATP-Chef Andrea Gaudenzi den Organisatoren der Masters-Turniere am Samstag in Indian Wells mitgeteilt, dass der PIF ein "zeitlich begrenztes" Angebot gemacht habe, das "ausläuft, wenn es nicht innerhalb der nächsten 90 Tage angenommen wird". Die WTA teilte laut Telegraph in einem Statement mit, das Angebot zu prüfen: "Es gibt noch keinen Konsens innerhalb des Sports über ein bevorzugtes Ergebnis."

Showturnier im Oktober - mitten in der ATP-Saison

Erst Ende Februar hatte die ATP eine "mehrjährige strategische Partnerschaft" mit dem Königreich bekanntgegeben, die Kooperation solle "ein bedeutendes gemeinsames Engagement zur Förderung des weltweiten Tennissports" darstellen. Der PIF wird offizieller Partner der ATP-Rangliste sowie der ATP-Turniere in Indian Wells, Miami, Madrid, Peking, der ATP Finals zum Saisonende in Turin und der Next Gen ATP Finals in Jeddah.

Saudi-Arabien hatte seine Bemühungen im Tennis in jüngster Zeit intensiviert und unter anderem den 22-maligen Major-Champion Rafael Nadal als Botschafter verpflichtet. Dazu richtet der Wüstenstaat im Oktober, und damit mitten in der ATP-Saison, erstmals ein hochkarätig besetztes Show-Turnier mit insgesamt fünf Grand-Slam-Siegern aus.

Der PIF strebt dazu die Ausrichtung eines Masters-Turniers in der ersten Saison-Woche an - Tennis-Australia-Chef Craig Tiley soll von dieser Idee allerdings gar nicht begeistert sein, denn aktuell nimmt der United Cup in Australien diesen Platz im Tour-Kalender ein.

pja, sid