Tennis

Six Kings Cup: Djokovic und Co. schlagen im Oktober in Riad auf

Hochkarätig besetztes Turnier in Saudi-Arabien geplant

"Six Kings Slam": Djokovic, Nadal und Co. schlagen im Oktober in Riad auf

Nimmt im Oktober am "Six Kings Slam" in Riad teil: Novak Djokovic.

Nimmt im Oktober am "Six Kings Slam" in Riad teil: Novak Djokovic. picture alliance / Xinhua News Agency

Für das Exhibition-Turnier "Six Kings Slam", bei dem es nicht um Punkte für die Weltrangliste gehen wird, sondern vielmehr um die Show, haben bereits fünf Grand-Slam-Champions zugesagt: Grand-Slam-Rekordsieger Novak Djokovic ist ebenso dabei wie Sandplatzkönig Rafael Nadal, der aktuelle Australian-Open-Sieger Jannik Sinner, Melbourne-Finalist und US-Open-Sieger Daniil Medvedev sowie Wimbledon-Champion Carlos Alcaraz. Komplettiert wird das Feld vom Dänen Holger Rune.

Pikant dabei ist, dass der "Six Kings Slam" während der regulären Saison der ATP-Tour ausgetragen wird. Im Oktober stehen im Tennis-Kalender sonst die bekannten Masters-Turniere in Shanghai und Paris Bercy auf dem Plan. Das nährt die Befürchtungen, dass Saudi-Arabien bestrebt ist, nach und nach eine eigene Tennis-Tour aufzubauen - so wie es dem Land bereits im Golf mit der LIV-Tour gelungen ist.

Nadal: "Aufgeregt, zum ersten Mal in Riad zu spielen"

In jüngster Zeit hat Saudi-Arabien sein Engagement im Tennis nach und nach ausgebaut. So richtet das Königreich in Dschidda bereits die Next Gen Finals aus, ein Finaltournier der besten ATP-Nachwuchsspieler des Jahres. Außerdem konnte das Land am Persischen Golf zu Beginn des Jahres den 22-maligen Grand-Slam-Sieger Nadal als Botschafter des saudi-arabischen Tennis-Verbandes gewinnen.

Der Spanier freut sich auf das neue Turnier, das im Oktober Teil des saudischen Kultur- und Unterhaltungsfestivals "Riyadh Season" sein soll: "Nachdem einige andere Tennisspieler dies bereits getan haben, bin ich sehr aufgeregt, zum ersten Mal in Riad zu spielen."

Nächster Schritt im "Sportswashing"

Um internationaler Kritik an der Menschenrechtslage im Land zu begegnen und das Image des Königreichs aufzubessern, versucht Saudi-Arabien seit einiger Zeit, populäre Sportveranstaltungen an den Persischen Golf zu holen. Diese Strategie des so genannten "Sportswashing" wurde bereits durch Katar rund um die Fußball-WM 2022 bekannt und kritisiert. Saudi-Arabien treibt diese nun weiter und trägt unter anderem bereits ein Formel-1-Rennen aus und darf auf den Zuschlag für die Fußball-WM 2034 hoffen. Auch in weiteren Sportarten mischt das Königreich mittlerweile mit.

Nun also auch im Tennis, und dort nicht nur bei den Männern: Tennis-Legenden Chris Evert und Martina Navratilova übten zuletzt Kritik an der WTA-Tour. Hintergrund war, dass die Verantwortlichen der Frauentennis-Organisation über eine Ausrichtung der WTA-Finals in Saudi-Arabien nachdenken. "Wir haben das Frauentennis nicht mit aufgebaut, damit es von Saudi-Arabien ausgenutzt werden kann", schrieben Evert und Navratilova dazu.

vfa, sid

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