Beide Trainer nahmen im Vergleich zum letzten Pflichtspiel zwei Änderungen in ihren Anfangsformationen vor: Beim international von der UEFA gesperrten Milan begannen (nach dem 1:0 bei Hellas Verona in der Liga) Conti und Rafael Leao statt Calabria (Rot-Sperre) und Lucas Paqueta (Bank). Bei Inter brachte Antonio Conte (im Vergleich zum 1:1 gegen Slavia Prag in der Champions League) Godin und Barella statt Gagliardini und Candreva (beide Bank).
D'Ambrosio trifft nur den Pfosten
Nach kurzer Abtastphase entwickelte sich ein intensives und auch chancenreiches Derby, in dem Inter ein Plus an Chancen hatte. Nach schwachem Rückpass von Rodriguez kam Martinez zwar vor Donnarumma an den Ball, konnte den Ball aber nur neben das Tor spitzeln (11.). Wenig später zwang Lukaku den italienischen Nationalkeeper zu einer Parade (18.). Noch näher kamen die Nerazzurri dem 1:0 in der 21. Minute: Martinez scheiterte zunächst aus bester Position ebenfalls an Donnarumma, den Nachschuss setzte d'Ambrosio aus vier Metern an den rechten Pfosten statt ins leere Tor.
Auf der Gegenseite hatte Inter kurz darauf Glück, dass das Unparteiischen-Gespann unmittelbar vor einem Schuss von Calhanoglu ins Tor auf Handspiel von Kessié entschieden hatte. Der Ivorer hatte den Ball aus kurzer Distanz an den angelegten Arm bekommen (23.). Es blieb spektakulär: D'Ambrosio kam per Fallrückzieher nicht an Donnarumma vorbei, den Nachschuss verwandelte Martinez (36.). Doch offenbar stand d'Ambrosio hauchdünn im Abseits - knappe Entscheidung. Für Milan hatten in einem äußerst unterhaltsamen Duell vor der Pause dann Suso nach 80-Meter-Solo, Calhanoglu per Direktabnahme sowie Piatek per Kopf gefährliche Torannäherungen (40., 40., 44.).
Brozovic mit Glück, Lukaku mit Gefühl
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag: Nach kurz ausgeführtem Freistoß links neben dem Strafraum zog Brozovic aus 18 Metern ab. Kessié fälschte den Schuss unhaltbar gegen den Lauf von Donnarumma unglücklich ins eigene Tor ab (49.). Nach Video-Überprüfung - zunächst war die Fahne des Assistenten wegen vermeintlicher Abseitsstellung von Martinez oben - zählte der Treffer auch. Milan war um eine Antwort bemüht, entwickelte jedoch nicht genug Durchschlagskraft. Gefährlicher blieb Inter: Donnarumma entschärfte gegen Martinez (61.). In der 78. Minute gelang Lukaku schließlich nach Barella-Flanke mit dem 2:0 die Vorentscheidung.
Kurz darauf kam Joker Politano mit einem sehenswerten Schuss mit Effet an die Querlatte einem dritten Tor für die Nerazzurri sehr nahe (80.). Für Milan traf Theo - Bruder von Bayern-Spieler Lucas Hernandez - nach kleinem Solo nur den Außenpfosten (86.). Für die Nerazzurri scheiterte Candreva schon in der Nachspielzeit am linken Innenpfosten (90.+2). So blieb es beim 2:0 für Inter, das damit im Derby della Madonnina in der Liga zum siebten Mal in Folge ungeschlagen blieb.
In Italien folgt nun eine Englische Woche: Inter empfängt am Mittwoch Lazio Rom (21 Uhr). Milan beschließt den Spieltag am Donnerstag beim FC Turin (21 Uhr).