Middlesbroughs Coach Steve McClaren konnte im Vergleich zum Hinspiel (0:1) wieder auf seinen Mittelstürmer Viduka zählen. Der Australier hatte seine Oberschenkelverletzung rechtzeitig auskuriert. Auch Kapitän Southgate war wieder fit, Verteidiger Riggott hatte seine Gelb-Sperre abgesessen. Dagegen musste McClaren auf Keeper Schwarzer verzichten. Der Australier zog sich am vergangenen Wochenende im FA-Cup gegen West Ham United (0:1) eine Fraktur des Wangenknochens zu und wurde durch seinen Landsmann Jones vertreten. Steauas Trainer Cosmin Olaroiu konnte endlich wieder auf Angreifer Iacob zurückgreifen. Der 25-Jährige hatte die Folgen seiner Schulter-Operation überwunden und rückte wieder in die Sturmspitze. Gegenüber dem Hinspiel (1:0) fehlten dagegen die Gelb-gesperrten Nicolita und Paraschiv. Oprita rückte in das Mittelfeld, Lovin kam neu in die Startelf.
Middlesbrough begann im Riverside-Stadium stürmisch und wollte Steaua Bukarest von Beginn an unter Druck setzen. Allerdings setzten sich die Rumänen gekonnt zur Wehr. Nachdem sich die anfängliche Hektik gelegt hatte, übernahm Steaua das Kommando. Bukarest spielte seine technische Überlegenheit aus und ließ den Ball gekonnt durch die eigenen Reihen laufen, Middlesbrough sah sich in die Defensive gedrängt. Für die bis dato verdiente Führung benötigte Steaua aber die gütige Mithilfe von "Boro"-Keeper Jones. Der junge Australier konnte in der 16. Minute einen Distanzschuss von Marin nicht festhalten, Dica war zur Stelle und staubte ab. Auch beim 2:0 standen die Nord-Engländer gnädig Pate. Nachdem Jones einen Goian-Kopfball nur abklatschen konnte, schlug Parnaby über den Ball. Goian bedankte sich und erzielte aus kurzer Distanz das 2:0 (24.).
Middlesbrough war durch den Rückstand sichtlich geschockt. Lange Zeit klappte nichts bei den Spielern von Steve McClaren. Doch in der 33. Minute meldeten sich die Engländer zurück. Viduka passt auf den eingewechselten Maccarone, dieser traf mit einem Rechtsschuss ins linke untere Toreck (33.). Nach dem Anschlusstreffer kippte die Partie. Middlesbrough war nun am Drücker, Bukarest stand nur noch in der Defensive. Und noch bis zur Pause hätte der Ausgleich fallen können. Bei der größten Chance durch Viduka (45. + 1) rettete Bukarests Keeper Fernandes mit einer unorthodoxen Fußabwehr in Handball-Manier.
Middlesbrough blieb auch zu Beginn des zweiten Abschnitts die spielbestimmende Mannschaft und drückte die Bukarester an deren eigenen Strafraum zurück. Erneut war es Viduka, der in der 53. Minute Fernandes mit einem Schuss aus der Drehung prüfte, der Steaua-Keeper wehrte aber glänzend ab. Und in der 55. Minute setzte McClaren alles auf eine Karte: Mit Yakubu für Verteidiger Taylor schickte der "Boro"-Coach den vierten Stürmer auf das Feld.
Der Druck Middlesbroughs nahm nun immer mehr zu. Von der Souveränität, die Steaua zu Beginn der Partie ausstrahlte, war nun nichts mehr zu sehen. Wie gelähmt schauten die Rumänen den Aktionen der Engländer phasenweise zu. Hasselbaink vergab kurz hintereinander zwei hervorragende Einschussmöglichkeiten, wenig später machte es sein Sturmpartner Viduka besser: Der Australier köpfte eine Downing-Flanke energisch zum Ausgleich ein (65.).
Middlesbrough spielte nun wie entfesselt. Die Zuschauer erinnerten sich an das Viertelfinale, als ihr Team gegen Basel aus einem 0:1-Rückstand am Ende ein 4:1 machte und peitschten die Mannschaft nach vorne. In der 73. Minute ging Middlesbrough dann in Führung: Riggott drückte den Ball über die Linie, nachdem Fernandes einen Downing-Schuss abprallen ließ. Und das bittere Ende für Bukarest war nun nicht mehr aufzuhalten. Eine Minute vor Abpfiff köpfte Maccarone gegen demoralisierte Rumänen das entscheidende 4:2.
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Riverside Stadium |
| Zuschauer | 34.622 (ausverkauft) |
In einem packenden und denkwürdigen Halbfinale siegte der FC Middlesbrough mit 4:2 über Steaua Bukarest und trffit nach dem 0:1 im Hinspiel im Finale am 10. Mai in Eindhoven auf den FC Sevilla. Die Engländer lagen bereits aussichtslos mit 0:2 zurück, drehten die Partie aber wie im Viertelfinale gegen Basel und stehen erstmals in ihrer Geschichte in einem europäischen Endspiel.