Torjägerkanone

Michael Graul vom SC Friedrichsthal: Ein Kopfballungeheuer

Die Torjägerkanone™ für alle

Michael Graul vom SC Friedrichsthal: Ein Kopfballungeheuer mit 1,72 Metern

Michael Graul: "Ich kann mit meiner Torausbeute mehr als zufrieden sein."

Michael Graul: "Ich kann mit meiner Torausbeute mehr als zufrieden sein." SC Friedrichsthal

Die Torjägerkanone™ für alle

Im Schnitt erzielen Sie in der Bezirksliga Saarbrücken fast zwei Tore pro Spiel. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer aktuellen Bilanz, Herr Graul?

Im November werde ich 38 Jahre, kann mit meiner Torausbeute mehr als zufrieden sein. Für mein Alter ist das nicht schlecht, oder? (lacht)

Fünf Spieltage vor dem Saisonende führt ihr Team mit sechs Punkten Vorsprung die Tabelle an. Ist der Sekt für die Meisterfeier bereits kaltgestellt?

Es ist noch ein langer Weg. Wir haben eine Partie mehr bestritten als unsere Verfolger und müssen nach meiner Rechnung noch mindestens zwei Siege aus den verbleibenden vier Spielen holen, vielleicht sogar drei. Ich bin jedoch optimistisch, dass wir am Ende den Aufstieg in die Landesliga feiern werden.

In Hamburgs 9. Liga hat Ihr schärfster Konkurrent Ilyas Afsin ebenfalls 51 Tore erzielt. Beobachten Sie die Konkurrenz und schielen Sie auch schon auf die Torjägerkanone für alle?

Wenn ich die "Torjägerkanone™ für alle" bekommen würde, wäre das Weltklasse. Ein Teamkollege sagte mir, dass mein direkter Konkurrent seine 51 Buden in nur 14 Spielen erzielt hat. Entweder ist das Niveau in der Spielklasse im hohen Norden nicht so hoch - oder Ilyas Afsin ist ein überragender Stürmer, der in der 9. Liga eigentlich nichts zu suchen hat. Am kommenden Wochenende werde ich auf jeden Fall vor meinem Rechner sitzen und schauen, ob mein Konkurrent getroffen hat.

Wenn ich die "Torjägerkanone™ für alle" bekommen würde, wäre das Weltklasse.

Michael Graul

Warum läuft es für Sie in dieser Spielzeit so gut für Sie?

Ich habe eine richtig gute Mannschaft um mich herum. Wir hätten schon viel früher aufsteigen können, aber in dieser Saison stimmt einfach alles. Wir haben in der Rückrunde noch kein Spiel verloren.

Waren Sie immer schon so torgefährlich?

Ich habe während meiner langen Fußballerkarriere immer viele Tore erzielt, würde mich als den geborenen Torjäger bezeichnen. (lacht) Mein persönlicher Rekord liegt bei 68 Treffern in einer Saison. 2016 sind mir die für meinen ehemaligen Verein SV Heckendalheim in der Kreisliga A gelungen.

Haben Sie früher schon höherklassig gespielt?

Vor zehn Jahren hatte ich mit meinem Heimatverein SC Friedrichsthal mal in der Verbandsliga gespielt. Ich wohne hier im Ort, fühle mich rundum wohl.

Wie viele Treffer haben Sie sich für die verbleibenden vier Spiele noch vorgenommen?

Vor der Saison hatte ich auf 30 bis 40 Treffer gehofft. Meine Teamkollegen stacheln mich jetzt aber bereits an und wollen, dass ich die 60 vollmache. Ich werde alles versuchen, um die Torjägerkanone zu bekommen.

Was halten Sie grundsätzlich von der Aktion, die erfolgreichsten Torjäger*innen in jeder Spielkassenebene auszuzeichnen?

Ich habe noch nie irgendetwas gewonnen, würde mich über diese Auszeichnung wahnsinnig freuen. Es wäre auch eine Anerkennung für die Arbeit, die man Woche für Woche leistet.

Insgesamt hat der SC Friedrichsthal in dieser Spielzeit bereits 110 Treffer erzielt. Welche Gala ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben?

Beim 7:1-Erfolg gegen SV Emmersweiler sind mir in dieser Saison sechs Tore in einem Spiel gelungen. Mein persönliches Highlight war aber 2011 das Halbfinale im Saarlandpokal gegen den 1. FC Saarbrücken. Leider hatten wir die Partie damals zu Hause vor 3.000 Zuschauer 0:2 verloren.

Michael Graul vom SC Friedrichsthal

Eng verbunden: Am Hochzeitstag von Michael Graul (vorne) standen die Mitspieler vom SC Friedrichsthal Spalier. SC Friedrichsthal

Werden Sie für den Fall des Aufstiegs den Weg in die Landesliga mitgehen?

Meine Frau Julia hat mir bereits grünes Licht dafür gegeben. Wenn meine alten Knochen es aushalten, werde ich auch in der nächsten Saison weiter für den SC Friedrichsthal auf Torejagd gehen.

Wie halten Sie sich mit 37 Jahren fit?

Ich trainiere regelmäßig zweimal pro Woche mit der Mannschaft. Von morgens bis abends bin ich beruflich unterwegs. Die Arbeit und der Fußball sind mein persönliches Fitnessstudio. (lacht)

Was zeichnet die Mannschaft besonders aus?

Der Zusammenhalt und die Kameradschaft im Team sind außergewöhnlich. Am Tag meiner Hochzeit hatten sich meine Mitspieler zum Beispiel etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Einige Jungs standen sogar auf dem Fußballplatz Spalier, bescherten uns einen schönen Hochzeitstag. Die Abschlussfahrt nach Mallorca mit dem Meisterpokal in der Hand wäre noch ein großer Traum von mir.

Worauf führen Sie Ihre Torgefährlichkeit zurück?

Obwohl ich nur 1,72 Meter groß bin, habe ich in dieser Spielzeit bestimmt 15 bis 20 Kopfballtore erzielt. Nicht umsonst werde ich im Team Kopfball-Ungeheuer genannt - so wie früher Horst Hrubesch.

Haben Sie vor jedem Spiel ein besonderes Ritual?

An jedem Sonntag mache ich immer das Gleiche. Nach dem Frühstück wird geduscht, danach schaue ich im Fernsehen die Sendung 'Doppelpass' und anschließend gehe ich mit meinem Sohn Julien auf den Sportplatz.

Haben Sie Vorbilder, an denen Sie sich orientieren?

Für mich ist Robert Lewandowski der beste Stürmer auf diesem Planeten. Ich bin Bayern-Fan durch und durch. Aber auch vom Schalker Simon Terodde kann ich mir einiges abschauen.

Peter Haidinger/mspw

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