Nord

Der SV Meppen in der Rolle des Jägers

Drittliga-Rückkehr bis spätestens 2026 geplant

Meppen in der Rolle des Jägers: "Abgerechnet wird am Ende"

Sportlicher Leiter David Vrzogic hat die Saison noch nicht angeschrieben.

Sportlicher Leiter David Vrzogic hat die Saison noch nicht angeschrieben. IMAGO/Werner Scholz

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Zum Saison-Endspurt hat sich der SV Meppen zurückgemeldet und den Rückstand auf Spitzenreiter Hannover 96 II von 13 auf fünf Punkte reduziert. Vier Spieltage bleiben noch. Der Sportliche Leiter David Vrzogic wiederholt das bekannte Meppener Rezept: "Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und nur auf uns."

Damit ist der Drittligaabsteiger gut gefahren. Aus den vergangenen sechs Spielen holte die Mannschaft von Trainer Adrian Alipour 14 Punkte und kassierte nur ein einziges Gegentor. Die Bilanz ist deutlich besser als die der Rivalen Hannover und Phönix Lübeck. Aber, erklärt Vrzogic, das Restprogramm der "96"-Talentschmiede, die vom Ex-Meppener Daniel Stendel trainiert wird, sei vermeintlich etwas leichter. Zudem verfügen die niedersächsischen Landeshauptstädter über die um acht Treffer bessere Tordifferenz.

Das haben sich die Jungs und das Trainerteam erarbeitet. Gute Analyse, gute Ergebnisse und Beharrlichkeit.

Meppens Sportlicher Leiter David Vrzogic lobt die Entwicklung des SVM

"Wir können nur Druck ausüben", sagt Vrzogic. Das sei die Rolle des Jägers. Das klappte zuletzt gut. "Das haben sich die Jungs und das Trainerteam erarbeitet. Gute Analyse, gute Ergebnisse und Beharrlichkeit." In dieser Saison habe die im Sommer mit begrenzten finanziellen Mitteln nahezu komplett neu zusammengestellte Mannschaft mit etlichen Eigengewächsen und weiteren jungen Spielern viele Erwartungen "vielleicht sogar übertroffen". Das sei auch an den Zuschauerzahlen ablesbar: Zum Derby gegen Spelle kamen zuletzt 9.070, der zweitbeste Wert in der Regionalliga Nord. Den besten hatte der SVM erst im Februar gegen den VfB Oldenburg verzeichnet (9.621).

Personalsituation entspannt sich

Zum Saisonfinale ist der Meppener Kader in der Breite wieder besser aufgestellt. Einige länger verletzte Stammspieler sind zurückgekehrt: Kapitän Jonas Fedl, Daniel Haritonov und Fynn Seidel, der nur fünf Monate nach seinem Kreuzbandriss wieder auf dem Platz stand. Jetzt könnte Marvin Benjamins wieder zur Verfügung stehen. "Wir haben eine starke Bank", von der er Impulse setzen könne, erklärt Alipour.

Eine bessere Ausgangsposition verspielte Meppen zu Beginn der Saison (vier Punkte aus den ersten vier Spielen) und im März (drei Punkte aus vier Spielen). "Abgerechnet wird am Ende. Dann werden wir analysieren, wie wir es hätten besser machen können", stellt Vrzogic fest.

Drittliga-Rückkehr bis spätestens 2026

Ziel der Emsländer ist die Rückkehr in die 3. Liga spätestens 2026, wenn der Nordmeister direktes Aufstiegsrecht hat. Gegen einen früheren Zeitpunkt gebe es keine Einwände, sagt Vrzogic, der den Kader für die neue Saison zusammenstellt. Das Fundament sei schon wesentlich breiter als nach dem Abstieg. Zuletzt verlängerten der 20-jährige Torwart Julius Pünt, der seit Ende vergangenen Jahres die Nummer eins ist, und Tobias Mißner.

"Wir würden gern den Großteil der Spieler halten und uns punktuell verstärken", meint der Sportliche Leiter, der mit den Kickern aus dem Kader "in einem guten Austausch" steht. Interessiert ist er am Verbleib der Leihspieler Yigit Karademir (Osnabrück), Christopher Schepp (Bielefeld) und Marvin Benjamins (Münster). "Sie sind wichtige Stützen." Genau wie Führungsspieler Willi Evseev und Marek Janssen, dessen Tore anderen Vereinen Interesse wecken. Beim Angebot habe sich der Verein "wertschätzend" bis zum Äußersten gestreckt.

Uli Mentrup

Die Trainer in der Regionalliga Nord