Die Emsländer gingen nach dem 3:0-Erfolg gegen Viktoria Berlin stark ersatzgeschwächt in das letzte Spiel des Jahres. Und so war Rico Schmitt gezwungen, seine Startelf zweifach umzustellen: Jesgarzewski und Guder begannen anstelle des gesperrten Ballmert (5. Gelbe) und des angeschlagenen Bünning (muskuläre Probleme).
Auf Seiten des Halleschen FC plagten auch Florian Schnorrenberg in den vergangenen Wochen einige Personalsorgen. Diese entspannten sich gegen Meppen im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Wiesbaden etwas: Löhmannsröben kehrte nach abgesessener Sperre zurück und lief direkt anstelle von Eilers von Beginn an auf, für die genesenen Titsch Rivero und Shcherbakovski reichte es zunächst nur für die Bank.
Der 20. Spieltag
Nach dem Anpfiff zeichnete sich schnell ab, dass beide Trainer ihre Teams sehr gut auf den Gegner eingestellt hatten. Es entwickelte sich ein intensives Duell mit zahlreichen Zweikämpfen vor allem im Mittelfeld. Konzentriert gelang es Halle, die Räume eng zu machen und so Meppens schnelle Tempovorstöße nahezu komplett zu unterbinden. Den Hausherren ihrerseits gelang es über weite Strecken, die Zuspiele auf Boyd abzufangen.
So blieben Torchancen auf beiden Seiten selten. Meppen gelang es zwar zwei Mal, durch Hinterlaufen die HFC-Defensive zu überwinden, beide Male fanden die Flanken von Tankulic dann aber keinen Abnehmer (18., 33.). Auf der Gegenseite konnte Boyd zunächst ein Zuspiel von Sternberg nicht verwerten (40.). Wenig später faustete Domaschke ein hohes Zuspiel auf Boyd unglücklich vor die Füße von Löder, konnte dessen Schuss dann aber parieren (43). Als sich alle bereits auf ein torloses Remis zur Pause eingestellt hatten, ging Meppen dann doch noch in Führung. Faßbenders Schuss aus der Distanz ließ Mesenhöler prallen. Krüger erlief den Ball und legte quer auf Tankulic, der zum 1:0 einschob (45.+1).
Boyd gleicht vom Punkt aus - Meppen antwortet mit Doppelschlag
Die zweite Hälfte begann mit intensiven Zweikämpfen vor allem auf Seiten des HFC. Ein solcher leitete den Ausgleichstreffer ein: Während Meppen noch über ein Foul an Puttkammer nachdachte, rollte ein HFC-Angriff, bei dem Boyd frei im Strafraum angespielt wurde. Zwar versprang dem Angreifer der Ball, doch Domaschke holte Boyd von den Beinen (53.) - Elfmeter. Der Gefoulte selbst trat an und traf mittig gegen den Mepper Keeper, dem der Ball unter den Beinen durchrutschte (54.).
Der Ausgleich erhöhte Tempo und Schlagzahl auf beiden Seiten. Zunächst wirkte Halle griffiger, dann aber machte Meppen kurzen Prozess. Tankulic leitete eine Guder-Flanke per Kopf weiter zu Faßbender, der zum 2:1 einnickte (66.). Nur eine Minute später schickte Tankulic mit Überblick Guder, der durch die Beine von Mesenhöler auf 3:1 stellte (67.). Halle benötigte kurz, um sich von dem Rückschlag zu erholen und hatte dann durch den eingewechselten Shcherbakovski die beste Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Doch Domaschke parierte den Schuss des Hallensers (76.). Auf der Gegenseite leitete der ebenfalls eingewechselte Ametov die Vorentscheidung ein: Sein Zuspiel fand Evseev, der nur den Pfosten traf. Den Abpraller drückte Tankulic dann aber zum 4:1-Endstand über die Linie (84.).
Während Meppen die Winterpause entspannt angehen kann, könnte es in Halle nach nur einem Zähler aus sechs Partien durchaus unruhig werden. Nach der spielfreien Zeit gastiert Meppen beim 1. FC Kaiserslautern, der Hallesche FC trifft auf Türkgücü München.