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Mario Gomez: "Mein Idol war Jay-Jay Okocha"

Bundesliga-Torschützenkönig Mario Gomez im Interview

"Mein Idol war Jay-Jay Okocha"

Torschützenkönig 2011: Mario Gomez.

Torschützenkönig 2011: Mario Gomez. imago images/Contrast

Bei welchem Verein haben Sie angefangen zu kicken?

Bei mir in der Heimat beim SV Unlingen. Da war ich fünf Jahre alt.

Waren Sie schon als Kind ein Torjäger?

Ja, tatsächlich. Bei mir ging es von Beginn an nur ums Toreschießen. Eine andere Position habe ich eigentlich nie wirklich gespielt. Ich war immer vorne drin.

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Hatten Sie ein Vorbild?

Mein Kindheitsidol war Jay-Jay Okocha. Wie er mit dem Ball umgegangen ist, das war faszinierend für mich. Er war wie ein Künstler.

Welches war Ihr wichtigstes Tor?

Für mich persönlich das wichtigste und mit den meisten Erinnerungen verbunden war mein erstes Länderspieltor. Es war gleichzeitig mein erstes Länderspiel, 2007 gegen die Schweiz. Wenn man so will fast ein Einstand nach Maß, wir haben das Spiel 3:1 gewonnen.

Er war ein Biest, ein Monster.

Mario Gomez über Carles Puyol

Wer war Ihr bester Mitspieler?

David Alaba. Sein Gesamtpaket hat mich beeindruckt, schon als junger Kerl hat er viel mitgebracht und sich dann außergewöhnlich entwickelt. Für mich hat er keine Schwächen. Er beherrscht das gesamte Programm.

Wer war Ihr bester Gegenspieler?

Eindeutig Carles Puyol, der langjährige Abwehrchef des FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft. Er war ein Biest, ein Monster. Ich dachte zu Beginn unserer Duelle, dass wir uns als Brüder verstehen würden, ich mit meinen spanischen Wurzeln. Aber auf dem Feld war er einer, der für sein Team alles gegeben hat. Als direkter Gegenspieler waren 90 Minuten gegen ihn ein Albtraum.

Welcher gegnerische Torwart war der Beste?

Manuel Neuer und Petr Cech. Beide waren Meister ihres Faches.

Was war Ihre Stärke?

Liegt auf der Hand - Tore. Mit Abstand meine größte Stärke und das, was mich meine ganze Karriere lang beschäftigt hat. Über nichts habe ich mir so sehr Gedanken gemacht wie darüber.

Was Ihre Schwäche?

Ich gehörte während meiner aktiven Karriere sicherlich nicht zu den laufstärksten Spielern. Ich musste mir meine Kräfte daher gut einteilen und war insbesondere darauf bedacht, beim Torabschluss mental komplett da zu sein und das Ding zu versenken (lacht).

Wer ist der beste Torjäger aller Zeiten?

Eindeutig Lionel Messi. Auch wenn ich immer ein Fan von Ronaldinho, Rivaldo oder besonders Romario war. Aber Messi spielt da schon in einer eigenen Liga.

Welchem Amateurklub sind Sie noch verbunden?

Meinem ersten Verein, dem SV Unlingen.

Kicken Sie gelegentlich noch?

Wenn, dann mit meinem Sohn. Ansonsten nur, wenn etwas wirklich Besonderes ansteht. Beim Abschiedsspiel von Claudio Pizarro in Bremen hatte ich zum ersten Mal nach meinem Rücktritt wieder Fußballschuhe an.

Wo steht Ihre Torjägerkanone?

Das wollt ihr besser nicht wissen (lacht).

Interview: Karlheinz Wild