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Mega-Fusion im Radsport: Gibt es bald das Team Soudal-Visma?

Teams von Vingegaard und Evenepoel in Gesprächen

Mega-Fusion im Radsport: Gibt es bald das Team Soudal-Visma?

Ihre Teams könnten bald fusionieren: Remco Evenepoel und Jonas Vingegaard.

Ihre Teams könnten bald fusionieren: Remco Evenepoel und Jonas Vingegaard. IMAGO/Sirotti

Im Radsport bahnt sich offenbar eine Fusion von zwei der größten und erfolgreichsten Teams an. Wie "Wielerflits" berichtet, befinden sich die Mannschaft Jumbo-Visma mit Tour-Sieger Jonas Vingegaard und Soudal Quick-Step mit Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel in fortgeschrittenen Gesprächen. Ein Abschluss der Fusion sei nur noch eine Frage der Zeit. Nach dpa-Informationen kursieren in Fahrerkreisen seit einigen Wochen Gerüchte über den Zusammenschluss.

Demnach soll der Rennstall schon im kommenden Jahr unter dem Namen Soudal-Visma fahren. Da sich die Supermarktkette Jumbo als Hauptsponsor zurückzieht, ist die niederländische Equipe, die in diesem Jahr alle drei großen Landesrundfahrten gewann, auf der Suche nach neuen Geldgebern. Zuletzt waren auch Investoren aus Saudi-Arabien im Gespräch.

Allerdings stellt sich die Frage, ob das eine gute Nachricht für den Rest des Pelotons ist. Denn Jumbo-Visma dominierte die Saison scheinbar nach Belieben. Nach den Siegen beim Giro d'Italia und der Tour de France wurde die Konkurrenz bei der Vuelta in Grund und Boden gefahren. Beim Dreifachsieg der Niederländer ging es letztlich nur noch darum, wer das Rote Trikot nach Madrid tragen darf. Nach einer Teamentscheidung durfte Edelhelfer Sepp Kuss den Gesamtsieg für das Team einfahren.

Overall leader Team Jumbo-Visma's US rider Sepp Kuss celebrates on the podium after winning the 2023 La Vuelta cycling tour of Spain, in Madrid, on September 17, 2023. American rider Sepp Kuss claimed his first Grand Tour victory in the Vuelta a Espana in Madrid, as his team Jumbo-Visma completed an unprecedented treble. (Photo by Oscar DEL POZO / AFP) (Photo by OSCAR DEL POZO/AFP via Getty Images)

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Hochkarätige Wechsel stehen an

Allerdings wird es durch die Fusion zu eng im Team werden und eine ganze Reihe von hochkarätigen Fahrertransfers auslösen. Da Jumbo 27 und Soudal 23 Profis für das kommende Jahr unter Vertrag hat und die maximale Teamgröße ohnehin 30 beträgt, wird es alleine schon deswegen zu Wechseln kommen müssen.

Außerdem wird die Fülle an Topfahrern kaum in ein Team zu integrieren sein. Ex-Weltmeister Evenepoel strebt wohl bereits seit Längerem einen Wechsel zur britischen Ineos-Mannschaft an. Giro-Sieger Primoz Roglic ist mit seiner Rolle bei Jumbo nicht mehr glücklich und wird mit mehreren Teams in Verbindung gebracht.

Vielleicht ist auch Sepp Kuss nach seinem Triumph bei der Spanien-Rundfahrt auf den Geschmack gekommen und möchte künftig lieber als Kapitän fahren. Gleiches gilt etwa auch für Wout van Aert, der sich teilweise mit vielen Aufgaben als Helfer aufgerieben hat und oft nicht auf eigene Karte fahren durfte.

Aus deutscher Sicht sind nur zwei Fahrer betroffen. Michael Heßmann ist derzeit nach einem positivem Dopingbefund von seinem Team Jumbo-Visma ohnehin suspendiert. Bei Soudal Quick-Step steht mit Jannik Steimle aktuell ebenfalls nur ein deutscher Fahrer unter Vertrag.

tru, dpa