3. Liga

1. FC Saarbrücken, Jänicke: "Tut mir für Duisburg ein Stück weit leid"

Saarbrücken neuer Tabellenführer, doch ein Platzverweis ist das Hauptthema

Matchwinner Jänicke: "Das tut mir für Duisburg ein Stück weit leid"

Der Szenen des Spiels: Saabrückens Tobias Jänicke bejubelt seinen Last-Minute-Treffer (li.); Referee Patrick Glaser zeigt dem fassungslosen Duisburger Arne Sicker (am Boden) die Rote Karte.

Der Szenen des Spiels: Saabrückens Tobias Jänicke bejubelt seinen Last-Minute-Treffer (li.); Referee Patrick Glaser zeigt dem fassungslosen Duisburger Arne Sicker (am Boden) die Rote Karte. imago images (2)

Was war passiert? Im Aufeinandertreffen zwischen Duisburg und Saarbrücken (2:3) traf Zebra-Akteur Arne Sicker, der das Bein etwas zu weit ausgestreckt hatte, Tobias Jänicke an der Brust. Referee Patrick Glaser ging daraufhin umgehend auf den Abwehrspieler zu und zeigte ihm nach 81 Minuten glatt Rot. Dabei hatten die Meidericher kurz zuvor noch durch einen Doppelschlag von Joker Arnold Budimbu (76.) und Vincent Vermeij (78.) für den Ausgleich gesorgt.

Nach Abpfiff äußerte sich zunächst Jänicke, der in letzter Sekunde in Überzahl den Siegtreffer für den neuen Tabellenführer erzielt hatte. Am Mikrofon von "Magenta Sport" sagte er über das Einsteigen von Sicker: "Er trifft mich schon, ich habe einen Kontakt gespürt, aber das ist für mich keine Rote Karte. Das tut mir für Duisburg ein Stück weit leid." Deren etatmäßiger Kapitän Moritz Stoppelkamp sah das nach seinem ersten Kurzeinsatz in dieser Saison ähnlich und meinte: "Das war nicht einmal gestrecktes Bein, aber ganz klar die spielentscheidende Szene."

Spielersteckbrief Jänicke
Jänicke

Jänicke Tobias

Spielersteckbrief Sicker
Sicker

Sicker Arne

Spielersteckbrief Stoppelkamp
Stoppelkamp

Stoppelkamp Moritz

Der Schiedsrichter war in vielen Aktionen sehr kleinlich.

Duisburgs Moritz Stoppelkamp

Denn sein Team sei nach dem Ausgleich "gut zurück ins Spiel gekommen." Die beiden schnellen Treffer "haben uns Schub gegeben, wir waren dran. Wer weiß, wie das Spiel ausgeht, wenn wir keine Rote Karte bekommen." Zur Leistung des Referees sagte Stoppelkamp nur: "Der Schiedsrichter war in vielen Aktionen sehr kleinlich."

Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok wollte zwar nicht ganz so weit gehen, doch auch er befand die Rote Karte als übertrieben, so eine Szene passiere nun einmal im Fußball. Durch den ersten von insgesamt zwei Platzverweisen (Dominik Schmidt sah nach dem Siegtreffer wegen Meckerns die Ampelkarte) hatte der Erfolg letztlich "einen faden Beigeschmack. Nach dem 2:2 war Duisburg obenauf. Wenn dann die Rote Karte nicht gezeigt wird, dann wäre es glaube ich eng für uns geworden."

Kwasniok und "die besten 70 Minuten"

Letzten Endes war der Trainer aber "happy, dass uns dieser Lucky Punch gelungen ist". Über die gesamte Spielzeit gesehen habe seine Mannschaft einen "absolut hochverdienten Sieg" eingefahren. Kwasniok bezeichnete die ersten 70 Minuten sogar "als unser bestes Saisonspiel". Matchwinner Jänicke schlug in dieselbe Kerbe, hatte nur fünf schlechte Minuten gesehen, "in denen wir bitter bestraft worden sind und es unnötig spannend gemacht haben". Unter dem Strich habe das Team aber nicht "die Nerven verloren" - und mit so einem Ende "ist so ein Sieg dann natürlich überragend. Das hätte ich mir nicht ausmalen können."

Nicht ausmalen können hätte sich Saarbrücken wohl auch die Tabellenführung nach acht Spielen. Schon kommenden Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) geht es dann gegen Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden. Und auch wenn Coach Kwasniok von einer "Herkules-Aufgabe" sprach, so wusste er doch: "Wir wissen, dass wir jedem Paroli bieten können. Die Euphorie ist riesengroß."

mje

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