Mit dem sechsten Liga-Sieg in Folge hat Spitzenreiter Manchester City den Druck auf den FC Liverpool weiter erhöht, doch es war einer mit gleich mehreren Beigeschmäcken. Erst mit einem strittigen Tor kam der Spitzenreiter am Samstagabend gegen Watford ins Rollen - gegen einen Gegner, der seine besten Spieler geschont hatte.
Weil er in der Liga im oberen Tabellenmittelfeld hängt und am kommenden Samstag das FA-Cup-Viertelfinale gegen Crystal Palace ansteht, nahm Gäste-Trainer Javi Gracia trotz vier Siegen aus den letzten fünf Pflichtspielen gleich sieben personelle Änderungen vor, ließ unter anderem seine formstarken Offensivkräfte Deeney und Deulofeu auf der Bank.
ManCity lange viel zu halbherzig - dann ändert sich alles
Allerdings legte ManCity - ohne den noch länger verletzten De Bruyne und zum zweiten Mal in Folge auch ohne Sané (Bank) - trotzdem eine schwache erste Hälfte hin. Während sich Watfords Zweite-Reihe-Startelf nur tief hinten reinstellte und insbesondere Keeper Foster von Beginn auf Zeit spielte, agierten die Hausherren offensiv viel zu halbherzig und ohne die nötige Dynamik. Aguero köpfte knapp vorbei (29.) - das war die einzige Großchance. Im Etihad Stadium war es zeitweise totenstill.
Doch 40 Sekunden nach dem Wiederanpfiff änderte sich alles: Janmaat schoss Sterling an, der Ball trudelte ins Netz. Aber erst nach rund drei Minuten Beratung wurde der Treffer auch gegeben: Der Linienrichter hatte wegen Sterlings Abseitsposition bei Agueros Weiterleitung die Fahne gehoben, ließ sich jedoch überstimmen. Das Argument offenbar: Janmaats Aktion habe für eine neue Spielsituation gesorgt. Nur wäre der Verteidiger kaum zum Ball gegangen, wenn er gewusst hätte, dass Sterling im Abseits steht, dieser beeinflusste ihn also klar. Eine ganz haarige Entscheidung, die einige Liverpool-Fans auf Twitter wütend machte, Watfords Abwehrplan zerstörte - und ManCity den Sieg brachte.
Sterling gelingt Hattrick - Watfords Joker stechen sofort
Denn 13 Minuten und zwölf Sekunden später stand es 3:0 - und der vor der Pause noch so schwache Sterling hatte einen Hattrick erzielt. Erst schob er nach Bernardo Silvas Vorarbeit ein (50.), dann schloss er ein Dribbling nach David Silvas Steckpass cool ab (59.). Nur zum fünften Zu-null-Sieg in Serie sollte es nicht reichen: Der eingewechselte Deeney legte mit seiner ersten Ballberührung in den Lauf von Deulofeu, der mit seiner ersten Ballberührung zum 1:3 einnetzte (66.).
Danach vergaben die klar überlegenen Citizens, auch der für Sterling eingewechselte Sané, zu eigensinnig weitere Tore, am Ziel waren sie aber auch so: City, das am Dienstag Schalke in der Champions League empfängt, geht als Spitzenreiter in die Länderspielpause und setzt Liverpool am Sonntag gegen Burnley unter Zugzwang.
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