City-Coach Manuel Pellegrini tauschte im Vergleich zum 4:0 gegen Stoke City fünfmal Personal aus: Die am Wochenende geschonten Kompany, Sagna, Clichy, Fernandinho und De Bruyne ersetzten Zabaleta, Mangala, Kolarov, Iheanacho (alle Bank) und Yaya Touré (nicht im Kader).
Zinedine Zidane, Trainer von Real Madrid, brachte nach dem 3:2-Auswärtssieg bei Rayo Vallecano ebenfalls fünf Neue: Jesé, Isco, Kovacic, Varane und Danilo mussten allesamt auf der Bank Platz nehmen, dafür rutschten Sergio Ramos, Carvajal, Casemiro, Modric und Vazquez in die erste Elf.
City aggressiv, Real harmlos
"Wir werden nicht versuchen, defensiv Erfolg zu haben, ich habe immer versucht, mit meiner Mannschaft guten Fußball zu zeigen." Mit diesen Worten sollte Pellegrini zu Beginn Recht behalten. Die Citizens boten den im mit 53.000 Zuschauern ausverkauften Etihad-Stadium eine engagierte Vorstellung und attackierten Real Madrid, das ohne den am Oberschenkel verletzten Cristiano Ronaldo angetreten war, früh im Aufbauspiel. Doch, obwohl die Hausherren optisch überlegen waren, schafften sie es nicht, Torchancen zu kreieren.
Verwaiste Strafräume - beschäftigungslose Torhüter
Mitte der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber die Möglichkeit, durch Standardsituationen Torgefahr zu produzieren, aber De Bruynes Freistoß-Flanken von rechts (24./27.) verpufften beide wirkungslos. In der 40. Minute war Pellegrini gezwungen, den ersten Wechsel vorzunehmen, da sich Silva bei einem Foulspiel an Bale verletzt hatte. Wie nach Spielschluss bekannt wurde, fällt der Spanier aufgrund einer Oberschenkelverletzung für das Rückspiel aus. Real schaffte es nicht, das Fehlen von Ronaldo zu kompensieren und fand in der Offensive quasi nicht statt. Einzig Bale wirkte bemüht, ließ sich immer wieder zurückfallen, um den Ball aus dem Mittelfeld zu holen, wurde bei seinen Vorstößen aber von Clichy und Otamendi humorlos abgekocht. Das einzige, was beide Teams bis zum Pausenpfiff noch kreieren konnten, war mit insgesamt nur vier Torannäherungen in der ersten Halbzeit ein neuer Negativrekord in der Königsklasse.
Die Halbfinal-Spiele im Überblick
Agueros Ausrufezeichen, dann nur noch Real
Der zweite Durchgang begann gleich mit einem Ausrufezeichen: Nach Zuspiel von Fernandinho zog Aguero aus 16 Metern ab, das Leder stricht aber knapp über den Querbalken (46.). Im Gegenzug konnte Bale mit einem seiner berüchtigten Sprints in den Strafraum eindringen und geriet gegen Otamendi ins Straucheln. Schiedsrichter Cakir ließ weiterspielen - wohl zurecht (48.). In der 54. Minute gab es ein erstes Lebenszeichen der Real-Offensive - Abwehrchef Sergio Ramos musste aushelfen und prüfte Hart per Kopf (54.). Beide Teams taten sich in der Folge offensiv enorm schwer. Dies lag aber nicht nur an der mangelnden Durchschlagskraft der Angriffsketten, sondern an den sehr gut organisierten Abwehrverbänden.
Casemiro und Pepe scheitern an Hart
Es sollte bis zur 71. Minute dauern - Real Madrid war mittlerweile tonangebend - ehe der zur Halbzeit für den verletzten Benzema eingewechselte Jesé die bis dato beste Torchance der Partie auf dem Kopf hatte. Doch das Leder touchierte nur den Querbalken. Kurz darauf bot die City-Defensive Bale zu viel Raum, aber sein Schlenzer verfehlte das lange Eck knapp (75.). Madrid drängte auf das 1:0, doch City-Keeper Hart hatte etwas dagegen: Erst rettete er gegen einen Casemiro-Kopfball vom Fünfmeterraum (80.), dann gegen einen Pepe-Schuss aus drei Metern (82.). City hätte sich aufgrund der zweiten Halbzeit nicht über eine Niederlage beschweren dürfen, konnte Madrid aber nicht für die ausgelassenen Gelegenheit bestrafen und vergab in Person von De Bruyne eine letzte Möglichkeit zum Lucky Punch (90.+3).
Beide Teams treffen am Mittwoch, den 04. Mai um 20.45 Uhr im Santiago Bernabeu zum Rückspiel aufeinander. Zuvor ist Manchester City am kommenden Sonntag (17.00 Uhr) beim FC Southampton gefordert. Real Madrid ist bereits einen Tag zuvor bei Real Sociedad zu Gast (16.00 Uhr).