Die Gäste überraschten zunächst. In den ersten Minuten spielten die Magpies ein ziemlich offensives Pressing und störten die ManCity-Defensive früh. Doch wenige Minuten später fand sich Newcastle in der Rolle, die ihm bereits vor der Partie zugeteilt war: in der Defensive. Nahezu alle Spieler in der Nähe des eigenen Sechzehners. Trotz der defensiven Ausrichtung gelang es nicht, die Offensive der Himmelblauen entscheidend zu unterbinden und so wirbelten Sané, Aguero und Co. fast schon ungestört durch die gegnerischen Reihen. Wenn man den zwischenzeitig sehr hohen Ballbesitz (80 Prozent) und sämtliche andere Statistiken betrachtet, war das Resultat nach 45 Minuten ernüchternd. Die Citizens kontrollierten zwar die Partie, jedoch gab es nicht allzu viele Großchancen.
Aguero mit dem Dosenöffner
Es dauerte bis zur 34. Minute, bis der Ball zum zweiten Mal drin war - das erste Mal war in Minute 19, als Sterlings Tor aufgrund einer Abseitsposition aberkannt wurde. Doch der Treffer von Aguero war regulär. Nach einer Flanke von De Bruyne gab der Argentinier dem Ball per Kopf noch eine minimale Richtungsänderung und lenkte ihn somit ins Tor von Gäste-Keeper Darlow zum 1:0. Im restlichen Verlauf der ersten Hälfte hatten De Bruyne (41.) und Aguero (42.) noch Chancen zu erhöhen, aber der Schlussmann ließ keinen weiteren Treffer im ersten Spielabschnitt mehr zu. Mit dem 1:0-Halbzeitstand durften die Gäste durchaus glücklich sein.
Aguero wiegt ManCity in Sicherheit?
In der zweiten Hälfte sollte sich dies jedoch ändern. ManCity dominierte weiterhin, aber die Citizens kamen lange nicht entscheidend vor das Tor. Ein Standard musste her. Sterling spielte einen Doppelpass mit De Bruyne und lief Manquillo davon, der den Flügelspieler zu Boden riss. Aguero trat an den Punkt und markierte seinen zweiten Treffer des Abends (63.). Darlow ahnte die Ecke, kam jedoch nur mit den Fingerspitzen ran. Die Citizens atmeten auf. Eine Zwei-Tore-Führung und nur noch eine halbe Stunde gegen bislang harmlose Gäste.
Beeindruckte nicht nur mit seinem überragenden Solo: Leroy Sané. getty images
Murphy lässt Newcastle hoffen
Doch dann kam alles anders: Ein Fehler in der gegnerischen Hälfte und plötzlich lief der Konter. Murphy stürmte mit Zinchenko im Rücken alleine auf Ederson und chippte eiskalt ein (67.). Der Anschlusstreffer war da. Die bisher so souveränen Citizens wurden nervös, fingen an Fehler zu machen und Räume zu öffnen, die bislang geschlossen waren. Es war ein nun ein völlig offenes Spiel. Darlow hielt fünf Minuten nach dem Treffer, der die Hoffnungen blühen ließ, seine Mannschaft im Spiel. Den Sterling-Volley nach Sané-Flanke wehrte der Keeper mit einem blitzschnellen Reflex ab. Nur eine Minute später wurde es im Strafraum von Ederson hektisch. Der brasilianische Schlussmann wollte einen Abpraller aufnehmen und spielte diesen ungewollt nach vorne. Zu seinem Glück ließ Newcastle diese Schussgelegenheit liegen. Doch das Zittern hatte bald ein Ende.
Leroy Sané startete mit dem Ball, tanzte sich durch vier Gegenspieler im Strafraum und legte quer. In der Mitte stand Aguero, der lediglich einschieben musste, um seinen Dreierpack vollzumachen und das Spiel endgültig zu entscheiden (83.). Doch die Vorarbeit war bei diesem Treffer sehenswerter als der Abschluss, Traum-Solo von Sané. Der Treffer zum 3:1 markierte zugleich den Endstand der Partie. Somit behält Manchester City die drei Punkte wie erwartet zuhause, jedoch nicht so leicht wie erwartet. Newcastle United bot den Hausherren in der zweiten Hälfte phasenweise die Stirn und war nah am Ausgleich. Durch den Sieg gegen Newcastle bauten die Citizens den Vorsprung auf den Zweitplatzierten und Stadtrivalen Manchester United auf zwölf Punkte aus.