Ein echtes Auswärtsspiel war es für die AC Florenz nicht. Aufgrund des Krieges in Israel musste das nominelle Heimteam Maccabi Haifa im über 3000 Kilometer entfernten Budapest antreten - und wurde früh kalt erwischt: Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Fiorentina-Stürmer Nzola eine Flanke von Kayode einköpfte (2.). Doch der Zweitplatzierte der israelischen Liga trotzte den Widerständen und drehte die Partie noch vor der Halbzeit. Zunächst reagierte Seck im Anschluss an eine abgefälschte Ecke am schnellsten und glich aus (12.), dann schloss Kinda eine feine Kombination zum 2:1 ab (29.).
Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Offensivreihen beider Teams. Die Fiorentina, Finalist der vergangenen Conference-League-Saison (1:2 gegen West Ham United), glich in Person von Beltran aus, der das zu passive Abwehrverhalten der Israelis bestrafte (58.). Doch Haifa schlug erneut zurück und ging zum zweiten Mal in Führung, weil Khalaili mit einem satten Flachschuss ins lange Eck traf (67.).
Haifa in Unterzahl - Joker Barak trifft entscheidend
Die Achterbahnfahrt von Budapest war damit aber noch lange nicht vorbei: Nur sechs Minuten nach Haifas Führungstreffer veredelte Mandragora eine starke Vorarbeit von Biraghi zum 3:3 (73.). Für Haifa wurde es in der Schlussphase richtig knifflig, als Mittelfeldmann Show seine zweite Gelbe Karte binnen elf Minuten sah und vom Feld musste (80.).
Das letzte Wort im Spektakel hatte somit der eingewechselte Barak, der den Ball fast aus dem Stand und trotz starker Bedrängnis in der fünften Minute der Nachspielzeit herausragend traf und unter die Latte verfrachtete - nach dem ganz frühen Tor gelang Florenz auch das ganz späte Tor zum Sieg. Die Ein-Tor-Führung nimmt der italienische Klub mit ins Rückspiel am kommenden Donnerstag. Dann steht Haifa sogar eine noch weitere Reise bevor als zum nominellen Heimspiel.