Ivica Olic, der als Mittelstürmer begann, zieht hier vor Gegenpart Tsepo Masilela ab. picture-alliance
Nach Bayerns fulminanten 5:1-Sieg in Dortmund brachte Coach Louis van Gaal drei Neue: Pranjic, Müller und Ribery kamen für Braafheid, Altintop und Gomez in die Anfangsformation.
Maccabi Haifas Saisonstart in Ligat Ha'al hätte nicht besser sein können: Nach drei Spieltagen sieht sich die Elf von Trainer Elisha Levy die Tabelle nach drei Siegen von ganz oben an.
Im mit 41.000 Zuschauern ausverkauften Stadion "Ramat Gan" zu Tel Aviv gehörte die Anfangsphase ganz klar den Bayern. Bei schwülheißen Temperaturen um 30 Grad brandete Angriff auf Angriff auf das gegnerische Tor, es fehlte aber die letzte Präzision im Abschluss.
Maccabi war zunächst in der Abwehr gebunden, verlor gegen aufmerksame Münchner meist früh den Ball, überstand aber die erste Welle des FCB und kam nach einer guten Viertelstunde besser ins Spiel - und begegnete dem deutschen Rekordmeister nun vorübergehend auf Augenhöhe.
Chancen aber blieben hüben wie drüben bis zur 26. Minute Fehlanzeige, als Olic Lahms Hereingabe übers Tor spitzelte. Die Israelis kamen über Ansätze, die stets über Bayerns anfällige linke Abwehrseite liefen, nicht hinaus. Auf der Gegenseite lief Ribery zusammen mit Olic einen Konter, doch der Kroate wurde beim Dribbling an Keeper Davidovitch vorbei zu weit abgedrängt (30.).
Bis zur Pause stand Haifa wieder tiefer. Die van Gaal-Elf hatte erneut mehr vom Spiel, blieb aber bei ihren Angriffen ohne Esprit und agierte vor allem in Strafraumnähe zu umständlich. Und gestattete Maccabi kurz vor dem Wechsel deren erste Möglichkeit, als Golasas Hammer von der Strafraumgrenze über den Balken strich.
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Ohne personelle Wechsel begannen beide Teams den zweiten Durchgang, in dem Haifa sofort Oberwasser hatte. Bei den Bayern waren schnelle Ballverluste nun an der Regel, weil Ribery sich immer wieder festdribbelte und sich im Mittelfeld die Fehlpässe häuften. Dazu kam stümperhaftes Abwehrverhalten (Lahm, van Buyten), das Katan binnen kurzer Zeit zwei gute Chancen eröffnete (51., 53.).
Nach zehn Minuten riss sich der deutsche Vertreter zusammen, verdichtete die Räume nach hinten wieder besser. Die eigenen Offensivaktionen aber endeten nach wie vor spätestens am gegnerischen Strafraum, symptomatisch, dass die erste Gelegenheit nach Wiederanpfiff aus Robbens direktem Freistoß resultierte (57.).
Dies war jedoch eine Art Inititialzündung, es folgte die beste Phase der Münchner nach Wiederanpfiff. Müllers Querpass fand keinen Abnehmer (60.), dann war die Partie für einen unglücklich agierenden Ribery vorbei - Gomez kam (64.).
Und der Ex-Stuttgarter war gleich indirekt am Führungstor der van Gaal-Schützlinge beteiligt: Tymoshchuk flankte hoch in den Strafraum, Haifa brachte gegen den stochernden Gomez den Ball nicht weg, der van Buyten vor die Füße fiel. Aus 13 Metern knallte der Belgier das Leder ins rechte Eck.
Davidovitch blieb hier noch Sieger gegen Doppeltorschütze Müller. In der Schlussphase war's umgekehrt. picture-alliance
Was folgte, war nach Olics Kopfball, den Golasa von der Linie beförderte (70.), wenig souverän aus Sicht des Bayern-Deckung. Maccabi bäumte sich nochmals auf - und hatte Chancen: Keinan köpfte drüber (72.), gegen Otman parierte Butt glänzend (76.) und war auch gegen Dvalishvili auf dem Posten (83.).
Erst danach machte Müller alles klar, netzte noch zweimal ein: Zunächst nutzte der Youngster ein Zuspiel des eingewechselten Ottl zu einem 16-Meter-Schuss, den Boccoli unhaltbar für Keeper Davidovitch abfälschte (85.), wenig später ein Zuspiel von Gomez aus kurzer Distanz (88.) und sorgte so für einen zu hohen Sieg.
In der Liga steht für Haifa mit dem Auswärtsspiel bei Hapoel Tel Aviv die nächste Partie erst am 26. September wieder auf dem Programm. Bayern empfängt am Samstag Nürnberg zum bayrisch-fränkischen Duell in der Allianz-Arena.