Am Nachmittag hatte Lille überraschend zu Hause mit 1:2 gegen Nimes verloren - und damit noch mehr Brisanz ins abendliche Topspiel zwischen Lyon und Paris St. Germain gebracht. Dem Sieger winkte auf einmal Platz 1 in der Tabelle.
Beide Teams starteten mit ihrer vermeintlich stärksten Elf, lediglich der noch nicht ganz fitte Neymar fand sich bei PSG auf der Bank wieder. Doch auch ohne den brasilianischen Edeltechniker lief es exzellent für den Meister. Nach anfänglicher Abtastphase ergriff Paris nämlich mehr und mehr die Initiative und ging nach einer Viertelstunde durch Mbappé in Führung.
Pariser Wirkungstreffer
Sicherer Rückhalt: Keylor Navas. imago images
Das war der erste Wirkungstreffer, den Lyon wegstecken musste. Der zweite sollte schon bald folgen: Im Anschluss an eine Ecke war die Defensive der Hausherren nicht ganz auf der Höhe, was Danilo Pereira umgehend nutzte, um das 2:0 zu erzielen (32.). Daran hatte Lyon sichtlich zu knabbern, von Olympique war in der Folge nicht mehr viel zu sehen, während Paris im Stile einer absoluten Spitzenmannschaft Ball und Gegner kontrollierte - ohne dabei aber konsequent auf das nächste Tor zu gehen.
Das änderte sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel, als di Maria per direktem Freistoß ins lange Eck traf (47.). Etwas später durfte sich PSG-Keeper Navas auszeichnen, als er mit einer Glanzparade gegen Toko Ekambi seinen Kasten sauber hielt (51.). Im direkten Gegenzug schickte Verratti Mabppé mit einem Super-Pass auf die Reise und leitete so das 4:0 ein (52.) - es war der 100. Ligatreffer des 22-Jährigen.
Das schien die Vorentscheidung in diesem Spiel zu sein. Stellte sich nur noch die Frage, ob es ein Debakel für Lyon werden würde. Das war nicht der Fall, auch weil PSG das Tempo rausnahm und auf Verwaltung umstellte. Slimani betrieb dann auch noch mit seinem sehenswerten Fernschuss zum 1:4 Ergebniskosmetik (62.).
Neymar kommt - und Lyon meldet sich zurück
Nach 70 Minuten ließ sich Mbappé vorsichtshalber aufgrund von leichten Knöchelbeschwerden auswechseln. Für ihn kehrte Neymar zurück - der Brasilianer fiel nicht sonderlich auf, dafür aber Lyon, das sich in der Schlussphase auf einmal zurückmeldete, als Cornet das 2:4 markierte (81.). Kurz darauf hätte es noch einmal so richtig spannend werden können, hätte Navas nicht bärenstark gegen Slimani pariert (84.).
So aber blieb es beim Sieg und Paris verabschiedete sich als Tabellenführer in die Länderspielpause. Noch hat PSG so etwas wie die Wochen der Wahrheit vor der Brust: Zuerst steht das Gipfeltreffen gegen Lille am 3. April an, dann geht es in der Champions League schon nach München zum FC Bayern (Mittwoch, 7. April, 21 Uhr).