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WM 2022: Luis Enrique: "Wir spekulieren nicht"

Spanien vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Japan

Luis Enrique: "Wir spekulieren nicht"

Luis Enrique will mit Spanien Weltmeister werden.

Luis Enrique will mit Spanien Weltmeister werden. IMAGO/Agencia EFE

Aus Katar berichtet Jörg Wolfrum

Die Aussage vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Japan war deutlich: "Wir spekulieren nicht", betonte Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique am Mittwoch. Wie solle das denn gehen? "Man spekuliert auf ein Remis und fängt in den Schlusssekunden doch noch ein Tor. Japan hat gegen Deutschland gewonnen und wir gegen Deutschland in den Schlussminuten noch ein Tor gefangen, das sagt doch alles", betonte der 52-Jährige.

Es sei nun mal so: "Wir wollen die Gruppe gewinnen, egal gegen wen es dann geht im Achtelfinale. Und sollte dann im Viertelfinale sogar Brasilien kommen: Okay, dann eben Brasilien." Und überhaupt: "Das wäre doch toll, denn es würde bedeuten, wir hätten bis dahin alles richtig gemacht. Brasilien werde wegen seiner Geschichte und Klasse "immer Favorit" sein. Doch "um den WM-Titel zu gewinnen, muss man jeden schlagen".

Da war sie dann wieder, die eigentliche Message, sie kam versteckt daher in einer von vielen Aussagen, aber sie zeigt: Für die Roja geht es um den Titel.

Selbstvertrauen pur zeigte der Coach der Iberer zum Abschluss der Gruppenphase, und der Asturier, schon als Spieler ein Mentalmonster, spielte da nicht etwa. Auch wenn er sagte: "Fußball ist wie ein Theater, wir greifen an, mir macht das Spaß, und wenn etwas schief geht", dann werde er eben gefeuert nach drei Spielen. So habe er es immer in seiner Karriere gehalten.

"Es kann immer nur einen Gewinner geben", was platt daherkommt, hat bei Spaniens Chefcoach einen tieferen Sinn, denn es geht ihm, zumindest sagt er das immer wieder, nicht um das Gewinnen an sich, sondern darum, "unsere Aufgabe richtig zu machen". Die Siege kämen dann quasi als Zugabe. Und ohnehin: Bevor nicht anderes bewiesen wurde, "gehen wir davon aus, es schaffen zu können".

"Druck ist ein Privileg"

Dass all dies nicht zu einer Verkrampfung bei den Spielern führt, dafür sorgt schon der Coach selbst. "Wir wollen Spaß haben. Druck ist ein Privileg, das war das Slogan der US-Open und zeigt genau, was wir hier wollen", erklärte der 52-Jährige. Er lebt die Formel von Power und Relaxen vor, das Leben hat es ihn gelernt. Dieser Tage wäre seine verstorbene Tochter 13 Jahre alt geworden. Der Coach hatte selbst darauf verwiesen.

Vorschau

Zurück zum Japan-Spiel: Ob die zuletzt leicht angeschlagenen Gavi oder Rodrigo gegen Japan zum Einsatz kommen, ließ der Coach offen, vermutlich dürften sie geschont werden, vielleicht auch Sergio Busquets, mit 34 Jahren der Älteste im Kader, eventuell die Außenverteidiger oder auch Offensivspieler Dani Olmo, der bislang als einziger Stürmer zweimal über 90 Minuten ging.

"Wir müssen keine Risiken eingehen", sagte der Coach. "Alle Spieler verdienen, zu spielen. Es tut mir leid den Spielern gegenüber, die noch keine Minute gespielt haben." Sie zögen jedoch bestens mit. Und er motivierte sie öffentlich: "Wir sind wirklich überzeugt", dass die Einwechselspieler auch Schlüsselrollen übernehmen können. Wir versuchen das Beste, aus ihrer Frische zu ziehen und der möglichen Müdigkeit des Gegners."

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