Nord

Lübeck wahrt den Vorsprung - Havelse startet Serie

Regionalliga Nord, 25. Spieltag

Lübeck wahrt den Vorsprung - Havelse startet Serie

Der VfB Lübeck setzte sich am Freitagabend klar bei Holstein Kiel II durch.

Der VfB Lübeck setzte sich am Freitagabend klar bei Holstein Kiel II durch. IMAGO/Eibner

25. Spieltag

Pauli gewinnt erstes Heimspiel des Jahres

Abstiegskampf stand am Sonntag zwischen dem FC St. Pauli II und Atlas Delmenhorst an - für beide Teams gab es im neuen Kalenderjahr noch keinen Pflichtspielsieg. Nach dem jüngsten Elf-Tore-Spektakel gegen Werder II war es zwar diesmal eine ruhigere Angelegenheit für Delmenhorst, Punkte gab es dennoch nicht, die Zweitliga-Reserve gewann mit 1:0. In Durchgang eins traf Atlas in Person von Touray nur die Oberkante der Latte, aber auch die Heimelf hatte ihre Chancen. Das Tor des Tages fiel nach der Pause: Nachdem Delmenhorst zunächst am Drücker war und zweimal erst kurz vor der Linie scheiterte, fand auf der Gegenseite Imsak am zweiten Pfosten Ulbricht, der das umjubelte 1:0 besorgte (80.). Dabei blieb es, die Hamburger stellen damit den Anschluss zu Rang 17 her.

Havelse startet Serie

Mitten im Abstiegskampf befinden sich derweil auch noch der VfV Hildesheim und der TSV Havelse. An diesem Sonntag hatte Havelse mit dem 1:0-Erfolg das bessere Ende für sich. Während in Halbzeit eins nicht viel vor den Toren passierte, sah es auch Durchgang zwei ähnlich aus. Aber auch hier kam es noch zur späten Pointe: Kurz vor dem Ende war es der eingewechselte Stuhlmacher, der nach einer Flanke aus der Drehung das Tor des Tages besorgte (81.). Mit dem dritten Zu-Null-Sieg im dritten Spiel des Jahres hat der TSV weiter einen Lauf. Hildesheim wartet seit Mitte November weiter auf einen Dreier.

Gebrauchter Tag für den Bremer SV

In akuter Abstiegsgefahr befindet sich weiterhin der Bremer SV, der am Sonntag Eintracht Norderstedt mit 0:2 unterlag. In Durchgang eins boten sich den Bremern durchaus Chancen auf die Führung, nach Wiederanpfiff kam aber der Gast besser auf und ging durch einen Doppelschlag von Behounek (54.), der nach einem Steckpass frei vor dem Keeper die Nerven behielt, und Kochs Distanzkracher (57.) zur 2:0-Führung. Die hatte bis zum Ende auch Bestand. Bitter: Kurz vor Schluss kassierten beim Bremer SV noch Bukusu wegen einer Tätlichkeit und Goguadze wegen eines Fouls glatt Rot und werden dem Aufsteiger vorerst fehlen.

Flensburg mit glücklichem Sieg

Das Mittelfeldduell zwischen Phönix Lübeck und Weiche Flensburg endete derweil ebenso 0:1. In einer chancenarmen Partie hatte die Heimelf Feldvorteile, war aber, wenn es dann in Richtung Gästetor ging, zu harmlos. Auch nach Wiederanpfiff änderte sich nicht viel an diesem Bild, bis plötzlich Weiche-Akteur Kurzbach geschickt wurde, ins kurze Eck abzog und flach auf 1:0 stellte (73.). Kurz vor Schluss musste der Flensburger Marten noch mit der Ampelkarte vom Feld (87.), aber auch die numerische Unterzahl änderte nichts mehr am glücklichen Weiche-Erfolg. Die Flensburger klettern auf Rang fünf.

Teutonia Ottensen souverän

Es war das Spektakel des 24. Spieltages: Der 6:5-Sieg des SV Werder Bremen II gegen Atlas Delmenhorst wird den 875 Zuschauern im Stadion an der Düsternortstraße wohl noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Am Samstag ging es für Werders  U 23 vor heimischer Kulisse gegen den FC Teutonia Ottensen zu Werke, der in diesem Kalenderjahr seine drei bisherigen Pflichtspiele gewonnen hatte. Und in der 6. Minute machte Bremen gleich weiter mit dem Toreschießen, Polat traf. Eine halbe Stunde später dribbelte sich Brandt von der Mittellinie startend durch die grün-weißen Abwehrreihen und vollendete am Strafraum. In der 44. Minute war die Partie dank Istefo gedreht. Sechs Minuten vor Schluss trat wieder Istefo in Erscheinung, köpfte jedoch nur an die Latte. Doch der FC Teutonia wackelte anschließend nicht und fiel erst recht nicht. Das 2:1 war der vierte Sieg im vierten Pflichtspiel im Kalenderjahr 2023.

Lübeck hält die Konkurrenz auf Abstand

Fast schon einsam thront der VfB Lübeck bereits seit Monaten an der Tabellenspitze der Regionalliga Nord. Daran wird sich so schnell wohl auch nichts mehr ändern. Zum Auftakt des 25. Spieltages wurde der Primus seiner Favoritenrolle bei der Profi-Reserve von Holstein Kiel gerecht und feierte einen ungefährdeten 4:1-Sieg. Im Stile eines Spitzenreiters zeigte sich Lübeck vor rund 1400 Zuschauern im Holstein-Stadion vor allem im ersten Durchgang höchsteffizient und stellte früh die Weichen für den 16. Saisonsieg. Die ersten beiden Treffer von Grupe (8.) und Drinkuth (23.) fielen nach einer Ecke von Rüdiger. Lübeck, insgesamt auch das tonangebende Team, fing sich nach 28. Minuten zwar den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer, stellte kurz vor der Pause aber den alten Abstand wieder her. Einen mustergültig vorgetragenen Konter vergoldete Hauptmann per Abstauber zum 3:1 (37.). Nach der Pause flachte die Partie zunehmend ab. Erst in der Schlussphase holte Lübeck dann zum endgültigen K.o.-Schlag aus und markierte durch Thiel sogleich den 4:1-Endstand (90.+2).

HSV knackt das Schlusslicht

Fast zeitgleich war am Freitagabend auch Lübecks Top-Verfolger Hamburger SV II im Einsatz. Denkbar schlecht startete die Mannschaft von Pit Reimers in die Partie. Nach nicht einmal zwei Zeigerumdrehungen lag der Ball nämlich schon im Netz. Cordes brachte die Kickers, die in der Liga zuletzt dreimal ungeschlagen blieben, in Front. Die frühe Führung spielte den Platzherren, die sich in der Folge natürlich überwiegend mit der eigenen Defensivarbeit beschäftigten, in die Karten. Hamburg ließ den Ball laufen, fand aber nur selten Lücken in der vielbeinigen Emder Abwehrreihe. Die Gäste jedoch bewiesen sich als geduldig und belohnten sich nach rund einer Stunde mit dem Ausgleichstreffer. Mit fortschreitender Spieldauer verlagerte sich das Spielgeschehen immer weiter in die Hälfte der Hausherren. Lange sah es danach aus, als würde das Schlusslicht den aus kämpferischer Hinsicht verdienten Zähler über die Zeit retten, ein Elfmeter drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit ließ die Partie letztlich aber doch noch kippen. Beleme nahm sich der Sache an und drehte die Partie.

96-Reserve erst schläfrig, dann torhungrig

Als dritter im Bunde war mit Hannover 96 II am Freitag das letzte Spitzenteam im Einsatz, auch wenn die Titelambitionen bei der 96-Reserve bei zwölf Punkten Abstand auf Lübeck vor dem 25. Spieltag nebensächlich gewesen sein durften. Nach anfänglicher Müdigkeit fand die Mannschaft von Daniel Stendel die Schussstiefel und überrollte die Gäste schlussendlich mit 6:1. Nach einer so deutlichen Geschichte sah es im Eilenriedestadion in der Anfangsphase keineswegs aus. Wie in den Parallelspielen wurde auch diese Partie mit einem frühen Treffer eingeleitet, und dieser fiel für die Gäste. Brinkmann nutzte eine Unaufmerksamkeit in der heimischen Defensive und schoss seine Farben in der 6. Minute in Front. Wie vom Gegentreffer wachgeküsst, agierte 96 in der Folge deutlich griffiger und sorgte durch Skrijelj (22.), Gindorf (26.) und Friedrich (32./45.) noch vor der Halbzeit für klare Verhältnisse. Jeddelohs Hintermannschaft wohlbemerkt machte es den Hausherren phasenweise aber auch viel zu einfach. Die Partie - natürlich längst entschieden - verflachte nach dem Seitenwechsel. Ohne große Mühe legte Hannover in der 62. und der ersten Minute der Nachspielzeit noch Nummer fünf und sechs nach und bescherte Jeddeloh damit die höchste Saisonniederlage.

Blitztor kostet Lohne Punkte

Ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf hat Aufsteiger BW Lohne in der letzten Freitagspartie bei der SV Drochtersen/Assel liegengelassen. Während Drochtersen/Assel im Niemandsland der Tabelle seine Spiele momentan ruhigen Gewissens bestreiten kann, herrscht im Lager von BW Lohne bedeutend mehr Druck auf dem Kessel. Nur wenige Zähler trennen Blau-Weiß von der Gefahrenzone. Umso ärgerlicher, dass Lohne trotz eines soliden Auftrittes am Ende aufgrund eines Blitz-Gegentreffers ohne Punkte nach Hause fahren musste. Mohrs Treffer zum 1:0 sollte in einer umkämpften Partie nämlich der einzige bleiben.

luk/stw/jam

Die Trainer in der Regionalliga Nord