Nordost

Meuselwitz verliert den Kontakt zu Luckenwalde

Regionalliga Nordost, 28. Spieltag

Luckenwalde zieht Meuselwitz davon - Erfurt wieder auf Rang eins

Spiel gedreht: Der FSV Luckenwalde jubelt über das 2:1 gegen Lok.

Spiel gedreht: Der FSV Luckenwalde jubelt über das 2:1 gegen Lok. IMAGO/Jan Huebner

28. Spieltag

Luckenwalde atmet auf

Dünne Restchancen im Kampf um Platz eins hatte vor der Partie noch der 1. FC Lok Leipzig, der am Sonntag als klarer Favorit zum FSV Luckenwalde fuhr. Am Ende sind diese Chancen durch die 1:2-Niederlage beim Kellerkind aber Geschichte. Nach 45 Minuten gab es noch keine Tore zu sehen: Die Gäste aus Leipzig hatten zwar mehr vom Spiel und kombinierten sich immer wieder ansehnlich nach vorne, konnten die sich bietenden Chancen aber nicht nutzen. Luckenwalde setzte auf Gegenstöße und hatte so durchaus auch seine Gelegenheiten. Nach Wiederanpfiff verpasste Luckenwalde zunächst die Führung, die auf der Gegenseite dann aber fiel: Ziane köpfte eine Voufack-Flanke zum 1:0 ins Eck (57.). Doch es blieb ein offener Schlagabtausch: Nachdem Plumpe zunächst den Ausgleich noch verpasste, war dann Butendeich in Minute 64 zur Stelle und chippte den Ball über den Keeper zum 1:1 in die Maschen. Und wenig später war die Partie gar gedreht: Flath verwandelte einen direkten Freistoß zum 2:1 (70.). Kurz darauf verhinderte ein Lok-Bein auf der Linie gar einen klareren Rückstand. In den Restminuten drückten die Gäste auf den Ausgleich, doch der FSV verteidigte den Sieg über die Zeit. Luckenwalde gelingt damit ein wichtiger Befreiungsschlag.

Meuselwitz mit Sieben-Punkte-Rückstand

In einer prekären Lage befindet sich der ZFC Meuselwitz nach der 0:3-Niederlage gegen den Chemnitzer FC. Der ZFC rangiert auf Platz 15, der im ungünstigsten Fall zum Abstieg führen kann. Und mit dem zeitgleichen Erfolg der Luckenwalder rückt eine bessere Platzierung in weite Ferne. In einem intensiven Duell hatten die Chemnitzer zunächst die besseren Chancen. Doch gerade in einer Phase, in der die Heimelf besser aufkam, fiel die CFC-Führung: Nach einem schnellen Angriff über rechts lenkte Felix Müller eine Berger-Hereingabe zum 1:0 für Chemnitz ins eigene Tor (26.). Meuselwitz reagierte verunsichert und fing noch vor der Pause den zweiten Gegentreffer: Nach einer Ecke war Tobias Müller per Kopf mit dem 2:0 zur Stelle (39.). Nach Wiederanpfiff hatte sich der ZFC etwas vorgenommen, CFC-Keeper Jakubov lenkte gleich mal einen Ball mit Glück an die Latte. Und auch in den Folgeminuten drückte die Heimelf auf den Anschlusstreffer, vergab teils aber aus bester Position. So konnte Chemnitz kurz vor dem Ende durch Brügmann, der nach Freistoß und Lattentreffer abstaubte, den 3:0-Endstand herstellen (90.+1).

Erfurt antwortet stark

Einen klaren Sieg feierte am Sonntagnachmittag Rot-Weiß Erfurt, das den Greifswalder FC mit einem 4:0 nach Hause schickte. Durchgang verlief arm an Höhepunkten, lediglich Seidemanns 1:0, der dabei von einem Fehler in der Greifswalder Hintermannschaft profitierte (25.), war nennenswert. Nach Wiederanpfiff hatten die bis dato harmlosen Gäste ihre beste Phase, doch Erfurt antwortete mit dem 2:0 durch Mergel (57.), Seidemann war dabei Vorbereiter. Wenig später schnürte dieser nach einer Tempoverschärfung seinen Doppelpack zum 3:0 (69.), ehe Ciccarelli das 4:0 besorgte (72.). Ein souveräner Erfolg, mit dem sich Rot-Weiß die Spitze von Cottbus zurückholt.

Borgmanns Traumtor ebnet Cottbus den Weg

Am Samstag wurde im Titelrennen vorgelegt. Der Tabellenzweite Energie Cottbus hatte gegen Schlusslicht Tennis Borussia Berlin eine Pflichtaufgabe zu lösen, tat sich vor allem in der Anfangsphase gegen den tiefstehenden Berliner Abwehrverbund zunächst doch etwas schwer. Einzig ein missglückter Wähling-Lupfer nach feinem Zuspiel Borgmann sprang für die Lausitzer in der Anfangsphase heraus (7.). Eben jener Borgmann war es später auch, der als Dosenöffner fungierte. Der Cottbuser Kapitän bemerkte, dass TeBe-Schlussmann Albers etwas zu weit vor seinem Kasten stand und brachte seine Farben mit einem feinen Heber aus gut und gerne 40 Metern in Front - ein sehenswerter Treffer, der Cottbus Rückenwind verschaffte. Nur vier Minuten später stand es nämlich schon 2:0. Shcherbakovski wurde von den Beinen geholt, Schiedsrichter Kohnert zögerte nicht und zeigte auf den Punkt. Den Strafstoß setzte Hildebrandt abgeklärt neben den Innenpfosten. Nach dem Seitenwechsel feilten die Lausitzer am dritten Treffer, verpassten es es aber gleich mehrmals, den Sack zuzubinden. Stattdessen stand es in der 68. Minute nur noch 1:2. Die Nachlässigkeit in der Cottbuser Offensive hatte sich wohl auch bis zur Hintermannschaft durchgesprochen. Tekin versenkte mühelos zum 1:2. Unnötig spannend, über 90 Minuten aber dennoch verdient, schaukelte die Wollitz-Elf den knappen Vorsprung über die Zeit.

Jenas Serie hält auch in Lichtenberg

Der FC Carl Zeiss Jena bleibt weiterhin ein ganz heißes Eisen in der Regionalliga Nordost. Beim SV Lichtenberg feierte die Mannschaft von René Klingbeil beinahe mühelos einen 2:0-Erfolg und blieb damit auch im zehnten Spiel in Folge ohne Niederlage. Auf schmierigem Geläuf tat sich der Favorit zunächst etwas schwer, ehe ein Lämmel-Hammer aus 20 Metern den Lichtenberger Abwehrriegel kurz vor der Pause knackte. Nach einem Petermann-Freistoß klärte Wollert den Ball direkt vor die Füße des 25-Jährigen Mittelfeld-Motors, der die Kugel ins rechte Kreuzeck schweißte. Nach der Pause herrschte das gleiche Bild. Jena, um Ballkontrolle bemüht, drängte Lichtenberg weit in die eigene Hälfte zurück und belohnte sich wenig später mit dem zweiten Treffer -  und wieder war es ein Treffer aus der Kategorie "Traumtor". Krauß flankte halbhoch in die Mitte, wo Grimm artistisch vollendete. Lichtenberg wagte sich erst zur Stundenmarke erstmals aus der Deckung und gab sich zu keiner Sekunde auf. Richtig brenzlig wurde es aber nur selten vor dem Jenaer Kasten. Unterm Strich ein hochverdienter Dreier für den Favoriten.

Altglienicke verabschiedet sich aus dem Titelkampf

Im dritten Samstagsspiel hat die VSG Altglienicke ihre wohl letzte Chance auf die Meisterschaft verspielt. Gegen die U 23 von Hertha BSC setzte es, trotz einer hochspannenden Schlussphase, eine 2:3-Pleite - die VSG ist damit seit vier Spielen in Folge ohne Sieg. Die Mannschaft von Karsten Heine startete dabei denkbar schlecht in die Partie und rannte früh einem Rückstand hinterher. Profi-Leihgabe Scherhant netzte in der 13. Minute zum 1:0 für die Hauptstädter. Es folgte viel Leerlauf mit wenigen Höhepunkten. Erst in der Schlussphase wurde es noch einmal richtig heiß. Gleich zweimal gelang den Hausherren der Ausgleich. Erst egalisierte Büch den frühen 0:1-Rückstand (74.), in der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Breitkreuz den viel umjubelten 2:2-Ausgleich, nachdem Abdullatif kurz zuvor den alten Abstand wiederhergestellt hatte (81.). Den Schlusspunkt dieses Last-Minute-Spektakels setzte aber erneut die Hertha, und wieder stand Scherhant im Fokus. Der 20-jährige Angreifer, der schon siebenmal in der Bundesliga zum Einsatz kam, verwandelte einen Strafstoß zum 3:2-Endstand.

Halberstadt steigert sich in Überzahl

Dreimal rollte in der Regionalliga Nordost am Freitag der Ball. Nur für Germania Halberstadt stand noch richtig viel auf dem Spiel, denn der Klub aus dem Harz ging in das Wochenende mit nur einem Zähler Vorsprung auf den letzten Tabellenplatz, der den definitiven Abstieg bedeutet. Gegner diesmal: Der BFC Dynamo. Die Berliner starteten feldüberlegen und belohnten sich in der 16. Minute, als Siebeck nach einem Eckball einköpfte. Halberstadt tat sich schwer, in der 34. Minute fiel dennoch der Ausgleich. Einen Kuhnhold-Schlenzer wehrte Keeper Sommer vor die Füße von Pfeiffer ab, der aus spitzem Winkel wuchtig traf. Davon angestachelt hätte Germania beinahe das 2:1 nachgelegt, doch ein Schuss von Malina zischte in der 36. Minute knapp vorbei. Stattdessen gingen die Berliner in der 54. Minute erneut in Führung. Einen weiten Einwurf von Klump lenkte Meyer im Strafraum aus kurzer Distanz ins gegnerische Netz. Kurz darauf leistete sich Meyers Teamkollege Franke ein unnötiges Foul an der Mittellinie und sah Gelb-Rot. In numerischer Überzahl drückte Halberstadt auf den Ausgleich und durfte in der 85. Minute jubeln: Malina drückte eine Flanke mit dem Kopf über die Linie. Für mehr reichte es für Halberstadt trotz engagierter letzter Minuten nicht mehr.

Babelsberg vergibt 2:0-Vorsprung

Bei der Partie zwischen dem Berliner AK 07 und dem SV Babelsberg 03 wurde es nach gut 20 Minuten erstmals heiß, als Iraqi und Bürger kurz hintereinander große Chancen zur Gästeführung vergaben. In der 27. Minute war der Bann gebrochen, Cakmak traf mit einem Abstauber zum 1:0 für die Potsdamer. Eine verdiente Führung, vor allem in dieser ersten halben Stunde machte der SVB nämlich ordentlich Dampf. In der 55. Minute stand es dann 2:0, diesmal hieß der Torschütze Steinborn, der nach einem Ausrutscher von BAK-Torwart Zwick nur noch einschieben brauchte. 20 Minuten vor Schluss kamen die Berliner wieder heran, Sussek überwand Klatte. Dass Steinborn in der 87. Minute nach einem Konter das mögliche 3:1 liegen ließ, rächte sich schlussendlich, denn mit der letzten Aktion glich Yajima für den BAK aus.

Nur Kirstein trifft für Chemie Leipzig

Die Anfangsviertelstunde des Mittelfeldduells gegen Viktoria Berlin endete für Chemie Leipzig mustergültig: Einen Schuss von Eshele konnte Gäste-Torwart Kinzig noch parieren, Kirstein verwandelte den Abpraller. In der 30. Minute antworteten die Hauptstädter in Person von Theisen, der eine Flanke von Gunte aus rund zehn Metern einnickte. Die Leipziger hatten mehr vom Spiel, Eshele köpfte in Minute 51 aus kurzer Distanz an die Latte. So vehement die Chemiker auch auf den späten Sieg drängten, die Viktoria verteidigte geschickt und fuhr mit einem Punkt zurück in die Hauptstadt.

stw/jam

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