Lok-Coach Yuri Semin setzte auf dieselbe Elf, die am Samstag das 2:0 in der Liga gegen Achmat Grosny einfuhr.
Schalkes Trainer Domenico Tedesco dagegen nahm nach dem 1:0-Erfolg gegen den 1. FSV Mainz 05 gleich sechs Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Nastasic, Bentaleb, Serdar, Burgstaller (alle Bank), Schöpf (Mandelentzündung) und Harit (Muskelfaserriss) wurden durch Naldo, McKennie, Rudy, Mascarell, Uth und Embolo ersetzt.
In der von Zweikämpfen geprägten ersten Hälfte übernahmen die Hausherren nach einer ausgeglichenen Anfangsphase die Initiative. Schalke versuchte sich, um defensive Stabilität bemüht, in der reagierenden Rolle. Offensiv liefen die Bemühungen des deutschen Vizemeisters meistens über Linksverteidiger Mendyl ab, dessen scharfe Hereingaben aber keine Abnehmer fanden (9., 14.). Den Heber-Versuch von Uth konnte Lok-Schlussmann Guilherme problemlos entschärfen (16.). Eine Minute später misslang Kverkvelia die Ballannahme nach einem Einwurf - Embolo spritzte dazwischen und wurde in der Folge gelegt. Es gab keinen Pfiff, durchaus glücklich für die Russen.
Fährmann hält stark - Uth wird geblockt
Der sehr aktive Moskauer Rechtsverteidiger Ignatjew scheiterte mit seinem Versuch aus der zweiten Reihe an Naldo (24.), Eder überlief kurz darauf Sané und konnte erst von Caligiuri und Fährmann im Verbund gestoppt werden(25.). Zwei Zeigerumdrehungen später wurde es besonders brenzlig für die Gelsenkirchener: Anton Mirantschuk ließ rechts im Mittelfeld zwei Gegenspieler aussteigen und gab in die Mitte, wo Sané unzureichend klärte. Den Rebound feuerte der blank stehende Barinow von der Strafraumkante auf das linke untere Eck ab, wo Fährmann aber abgetaucht war und stark parierte (27.).
Gruppe D, 2. Spieltag
In der Folge wurde S04 immer wieder in der eigenen Hälfte eingeschnürt, Lok fing mit der Balldominanz aber wenig an. Barinow kam in der Box im Zweikampf mit Naldo zu Fall - auch hier gab es keinen Strafstoß (32.). Der bemühte Konoplyanka versuchte sein Glück aus knapp 25 Metern, die Kugel flog aber bezeichnend weit vorbei (36.). Kurz darauf wurde Uths Abschluss rechts im Sechzehner abgeblockt, Embolo hatte zuvor Übersicht bewiesen (38.) Zwei Mendyl-Flanken in der Nachspielzeit der ersten 45 Minuten erzeugten abermals nicht die erhoffte Gefahr.
Viel Platz, viel Zeit, wenig Ideen
Zu Beginn des zweiten Durchgangs zogen sich die Hausherren zurück, die Schalker nahmen die ihnen angebotenen Freiheiten aber nur zögerlich an. Als von Moskau nach einer Stunde nach vorne gar nichts mehr zu sehen war, bemühte sich die Tedesco-Elf, einen gewissen Einbahnstraßenfußball aufzuziehen. Antreiber: Linksaußen Konoplyanka, der nach 62 Minuten nach innen ziehend den Abschluss suchte und eine Flanke auf Embolo und Uth schlug - doch beide verpassten (63.). Der eingewechselte Bentaleb scheiterte mit seinem 30-Meter-Strich deutlich (66.).
Uth war es, der wenig später nach einem hohen Ball spekulierend durchlief. Der Angreifer kam vor Guilherme an die Kugel, köpfte diesen aber aus kurzer Distanz an (69.). Auf Zuspiel Embolo schloss der clever eingelaufene Linksfuß wenig später zu zentral ab (72.). Weil nach wie vor zu unentschlossene Gäste keinen Treffer erzielten, gab sich auch Moskau nochmals die Ehre: Aus der zweiten Reihe traf Fernandes das Außennetz (74.). Sein Solo vier Minuten darauf - Caligiuri fing den folgenden Steilpass ab - stellte das größte Schmankerl der zweiten Hälfte dar. Die bis dato beste Schalker Chance: Ansatzlos zog Uth aus der Drehung von der Strafraumgrenze ab, einen knappen Meter ging die Kugel am langen Eck vorbei (85.).
McKennie steigt am höchsten
Aus dem Spiel heraus wollte Königsblau nichts gelingen, es musste ein Standard her: Konoplyanka gab die Ecke von rechts in die Mitte, am langen Pfosten setzte sich McKennie gegen diverse Russen durch und nickte ein (88.) - der 1:0-Endstand. Nachdem auch S04 eine späte Ecke überstand, war dieser Gewissheit. Schalke stockt sein Punktekonto auf vier auf.
Für Lokomotive geht es am Sonntag (18 Uhr) in der Liga mit dem Stadtderby bei ZSKA weiter. Schalke hat tags zuvor (15.30 Uhr) das Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf vor der Brust.