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Lizenz für die Formel 1 jetzt bei EA - kann das gut gehen?

F1 2021 angekündigt: Neues Rennspiel startet im Juli

Lizenz für die Formel 1 jetzt bei EA - kann das gut gehen?

F1 2021, das offizielle Spiel zur Formel-1-Weltmeisterschaft, startet im Juli.

F1 2021, das offizielle Spiel zur Formel-1-Weltmeisterschaft, startet im Juli. EA Sports

Die Übernahme der britischen Rennspiel-Profis von Codemasters ließ sich Publisher-Gigant Electronic Arts offiziellen Angaben zufolge satte 1,2 Milliarden Euro kosten. Seit Mitte Februar gehört das Studio hinter der DIRT- und Formel-1-Serie offiziell zum Unternehmen aus Kalifornien, die ihr umfangreiches Rennspiel-Portfolio weiter aufstocken.

Erstmals seit dem ikonischen "F1 Challenge '99-'02" aus dem Jahr 2003 liegt die Lizenz zur Königsklasse des Motorsports wieder in der Hand von EA, was vor allem Anhänger der Codemasters-Ableger aufhorchen lässt. F1 2021 wird am 16. Juli 2021 erscheinen - doch bleibt die Reihe wirklich dem Simulationsansatz treu?

F1 2021 - Fokus auf Karrieremodus

Im Fokus der Ankündigung von F1 2021, dem ersten Spiel, das von Codemasters nun für EA entwickelt wird, steht der neu gestaltete Storymodus, der auf den Namen "Braking Point" hört.

Bereits seit Jahren versuchen die Entwickler mit einer Hintergrundgeschichte, das Renngeschehen konsequent aufzulockern, in F1 2021 wird der Handlung allerdings ein noch größerer Stellenwert zuteil, an dem die Macher laut eigener Angabe bereits seit Jahren arbeiten.

Im Rahmen der Story steigt ihr vom Formel-2-Piloten in die Königsklasse des Motorsports auf. Auch der mit F1 2019 eingeführte CPU-Kontrahent Devon Butler wird zurückkehren. Laut Lee Mather, Franchise Game Director bei Codemasters, soll Braking Point die Höhen und Tiefen des Alltags in der Formel 1 auf und abseits der Strecke aufzeigen.

Doch auch die klassische Fahrerkarriere wurde generalüberholt und lässt sich nun mit zwei Spielern kooperativ oder kompetitiv absolvieren, allerdings nur online. Der Multiplayer am geteilten Bildschirm, auf den Fans gehofft hatten, glänzt einmal mehr durch Abwesenheit - zumindest in der Karriere.

Zurückkehren wird zudem der im vergangenen Jahr eingeführte "MeinTeam"-Modus, der bei Fans und Kritikern großen Anklang fand und die wichtigste Neuerung des gelungenen 2020er-Ablegers markierte.

Hier erstellt und managt ihr euren eigenen Rennstall und nehmt am Kampf um den Weltmeistertitel in der Formel 1 teil.

Viele Fragezeichen bleiben

Unklar ist allerdings, welche spielerischen Auswirkungen die Übernahme durch Electronic Arts für die altehrwürdige F1-Reihe nach sich zieht und was das für die florierende F1-eSport-Szene bedeutet. Bislang ist offiziell nur von einer Verbesserung im Mehrspielermodus sowie bei den skalierbaren Fahrhilfen die Rede.

Nach den Entwicklungen innerhalb der legendären "Need for Speed"- und "Burnout"-Reihen erwarten Fans die Veröffentlichung von F1 2021 hingegen mit einem mulmigen Gefühl, denn ob und inwieweit die Reihe dem Simulationsansatz treu bleibt, steht in den Sternen.

Zumal die Veröffentlichung im Juli ein weiteres Mal dazu führt, dass es nicht alle Inhalte der aktuellen Formel-1-Saison 2021 direkt zum Erscheinen auch in das Spiel schaffen: Die neuen Strecken in Portimão, Imola und Jeddah werden beispielsweise erst im Verlauf des Jahres nachgereicht.

Unklar ist zudem, ob das häufig kritisierte Interview-System im Rahmen des Story-Modus ein Update erfahren hat und ob Codemasters die KI der computergesteuerten Formel-1-Boliden weiter verbessern konnte.

Auch im Hinblick auf die F1 Esports Series, die mit dem neuesten Ableger in ihre fünfte Saison startet, ranken sich derzeit noch viele Fragezeichen um F1 2021. Immerhin erhalten in diesem Jahr dank der Women's Wildcard erstmals auch Frauen die Chance auf einen Platz in der größten Sim-Racing-Meisterschaft der Welt.

Fest steht: Es wird ein wegweisendes Jahr für Entwickler Codemasters und der Erfolg von F1 2021 wird darüber entscheiden, wie es mit den offiziellen Formel-1-Rennspielen weiter geht. Viele der im vergangenen Jahr für den neuen Ableger angedeuteten Neuerungen lassen durch die Übernahme also noch ein Jahr auf sich warten.

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Philipp Briel