Von der ersten Sekunde an war an der Anfield Road zu spüren, dass der FC Liverpool der eigenen Favoritenrolle gerecht werden wollte. Nach dem 1:2 des LFC gegen die Spurs, bei dem ein hanebüchener VAR-Fehler den Ausgang der Partie entscheidend mit beeinflusst hatte, machten die Reds ihrem Frust Luft. Knapp fünf Minuten waren gespielt, da verzeichnete Salah die erste Topchance des Spiels, scheiterte aber freistehend an Moris, dem Keeper der Gäste.
Darwin verzweifelt - Moris muss nachhelfen
Der Ägypter, im Vergleich zur Niederlage in Nordlondon neben Alisson der einzige Akteur, der erneut begann, und seine Nebenleute ließen sich davon jedoch nicht beirren. Liverpool hielt das Tempo hoch und jubelte nur fünf Zeigerumdrehungen später. Darwin hatte bei seinem Treffer allerdings tatsächlich im Abseits gestanden, ehe er wenige Augenblicke darauf erneut in den Fokus rückte. Aus fünf Metern vermochte er es, die Kugel freistehend am fast leeren Tor vorbeizuschieben (17.). Ein Versäumnis, das Royale Union beinahe bestrafte, als Nilsson aus vergleichbarer Distanz einen Freistoß nur knapp über den Kasten köpfte (26.).
Mehr als ein Strohfeuer der ansonsten unauffälligen Gäste sollte der Versuch aber nicht sein, die Engländer blieben am Ruder und verpassten die Führung abermals in Person von Darwin (36.). Der Uruguayer kam nicht am stark parierenden Moris vorbei - welcher kurz vor der Pause zum tragischen Helden wurde. Bis dahin tadellos, ließ er einen eigentlich harmlosen Versuch von Alexander-Arnold prallen. Gravenberch bedankte sich und sorgte in der 44. Minute für die überfällige Führung, die gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand war.
LFC macht es lange spannend
Aus der Pause kam das Team von Jürgen Klopp überraschend mit gleich drei frischen Kräften. Darunter auch Alexis Mac Allister, der somit seinem Bruder Kevin gegenübertrat, welcher einer von sechs neuen Startelfspielern des deutschen Union-Trainers Alexander Blessin nach dem 3:1-Erfolg des Tabellenführers gegen die RSC Charleroi gewesen war.
An den Kräfteverhältnissen änderte sich derweil nichts. Zwar legte Alisson sich die Kugel nach einer Ecke fast selbst ins Netz (50.), doch die Hausherren blieben das dominante Team. Erst kratzte im Gegenzug Diogo Jota am zweiten Treffer (52.), dann wischte Moris einen Gravenberch-Schlenzer über den Querbalken und verhinderte den Doppelpack des Ex-Bayern (61.).
Diogo Jota trifft spät zur Entscheidung
In den letzten 30 Minuten ließ Liverpool dann ein wenig abreißen. Es fehlten die ganz großen Chancen auf die Entscheidung, weshalb es trotz der eigentlich klaren Angelegenheit lange spannend blieb. Mehr als ein paar Eckbälle konnte allerdings auch Royale Union nicht mehr herausarbeiten, weshalb der Ausgleich ausblieb. Stattdessen glückte den Reds in der Nachspielzeit doch noch ein letzter Gegenstoß, den Diogo Jota zum 2:0-Endstand veredelte (90.+2).
Liverpool gastiert am Sonntag (15 Uhr) in der Premier League bei Brighton. In der Europa League geht es für die Reds (gegen Toulouse) und Saint-Gilles (gegen den LASK) erst am 26. Oktober ab 21 Uhr weiter.