LFC-Coach Jürgen Klopp beorderte im Vergleich zum 4:1-Startsieg in der Liga gegen Aufsteiger Norwich City Matip, Milner, Mané und Oxlade-Chamberlain in die Anfangsformation, Alexander-Arnold, Wijnaldum, Roberto Firmino und Origi (alle Bank) mussten weichen. Adrian stand nach der Wadenverletzung von Stammtorhüter Alisson zwischen den Pfosten und kam so zu seinem Debüt.
Chelseas Trainer Frank Lampard stellte nach der deftigen 0:4-Niederlage bei Manchester United seine Offensive neu auf: Abraham, Barkley und Mount (alle Bank) wurden durch Kanté, Pulisic und Giroud ersetzt. Rüdiger und Willian mussten nach auskurierten Verletzungen vorerst auf die Bank.
Reds starten gut - Chelsea wird mutiger
Die Partie bot bereits zu Beginn einiges an Unterhaltung, gerade die Reds zeigten sich offensiv wie gewohnt spielfreudig: Mané (6.) und Fabinho (9.) prüften Blues-Keeper Kepa erstmals, ehe Salah ein Ausrufezeichen setzte: Der Ägypter versuchte es nach Zuspiel von Henderson mit dem Außenrist, scheiterte jedoch ebenfalls an Kepa (16.)
Chelsea wurde im weiteren Verlauf der ersten Hälfte immer mutiger und übernahm das Kommando. Erst vergab Kovacic nach Doppelpass mit Giroud die bis dahin größte Chance der Blues (22.), anschließend versuchte es Giroud selber mit einem Fallrückzieher. Der Franzose setzte diesen aber neben den linken Pfosten (24.). Kurz darauf durfte sich Ersatz-Keeper Adrian erstmals auszeichnen: Der Spanier rettete in letzter Not vor Kovacic (32.).
Giroud belohnt die Blues
Nach 36 Minuten zappelte der Ball dann im Netz: Pulisic durfte, ohne angegriffen zu werden, durch sechs Liverpooler laufen und steckte durch auf Giroud. Der Stürmer blieb aus spitzem Winkel eiskalt und vollendete ins lange Eck. Vier Zeigerumdrehungen später musste Reds-Torhüter Adrian wieder hinter sich greifen, Pulisic hatte jedoch zuvor im Abseits gestanden. Chelsea führte zur Pause verdient mit 1:0.
Liverpool-Coach Jürgen Klopp reagierte zur zweiten Halbzeit und brachte mit Roberto Firmino eine frische Offensive-Kraft - und diese hatte auch gleich maßgeblichen Anteil am Ausgleich. Der Brasilianer legte das Spielgerät nach Zuspiel von Fabinho direkt an Blues-Keeper Kepa vorbei, Mané musste nur noch einschieben (48.). Nur zwei Minuten später fasste sich Fabinho aus 16 Metern ein Herz, verfehlte den rechten Pfosten aber knapp.
Kepa zeichnet sich aus
Das Spiel flachte anschließend erst einmal ab, beide Teams mussten wohl kurz durchschnaufen. Torhüter Kepa durfte sich nach 75 Minuten ein weiteres Mal auszeichnen - diesmal mit zwei Glanzparaden. Erst parierte der Spanier gegen Salah, der nach einer Ecke völlig frei zum Abschluss kam und lenkte den Schuss nach Abpraller von van Dijk an die Latte.
Kurz vor Schluss hätten beide Teams auf 2:1 stellen können, jedoch hatten Mount (83.) und Mané (86.) im Abseits gestanden. Der Lucky Punch sollte in der Schlussphase keinem Team mehr gelingen, die Verlängerung musste her.
Mané dreht das Spiel - Jorginho antwortet
Und die Reds kamen super aus der kurzen Unterbrechung: Mané steckte den Ball auf Firmino, der gab zurück und Mané vollendete zur Führung für Liverpool (95.). Doch kurze Zeit später zeigte Schiedsrichterin Stephanie Frappart auf der anderen Seite auf den Punkt, Reds-Torhüter Adrian hatte Abraham im Strafraum zu Fall gebracht. Jorginho verwandelte souverän (101.). In den zweiten 15 Minuten hatte nur Chelsea Chancen, zwingend waren diese aber nicht. Die Entscheidung sollte im Elfmeterschießen fallen.
Die Elfmeterschützen präsentierten sich allesamt nervenstark und sicher, bis Abraham zum entscheidenden Elfmeter anlief und vergab. Ersatz-Keeper Adrian wehrte den Flachschuss mit dem Fuß ab.
Für Liverpool geht es am Samstag (16 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim von Ralph Hasenhüttl trainierten FC Southampton weiter. Chelsea empfängt tags darauf (17.30 Uhr) Leicester City zum ersten Heimspiel der neuen Saison.