PSG-Trainer Christophe Galtier schickte dieselbe Elf auf den Platz wie beim furiosen 5:2 gegen Montpellier. Neymar, Messi und Mbappé knüpften auch prompt an die Leistung des letzten Ligaspiels an.
Erst acht Sekunden waren vergangenen, als der Ball nach einem Lupfer des Franzosen im Tor einschlug. Lille, das mit einem neuen Quartett aufgelaufen war (unter anderem kam Yazici für Cabella), schlief bei Messis Heber in den Lauf von Mbappé komplett und wurde dementsprechend kalt erwischt - der Treffer war das schnellste Tor seit der Datenerhebung von Opta in Frankreich (2006/07).
Geschockt zeigten sich die Doggen vom frühen Gegentreffer aber nicht. Sie versuchten postwendend zu antworten, fanden gegen die PSG-Defensive aber kaum Lücken. Lediglich Distanzschüsse sprangen heraus, etwa von Bamba (12. ) - Donnarumma musste aber nie ernsthaft eingreifen. Gefährlicher wurde es im Anschluss auf der Gegenseite: Immer wenn die Pariser Offensive Tempo aufnahm, hatten die Gastgeber große Probleme. So auch in der 9. Minute, als Neymar frei im Strafraum auftauchte, aus aussichtsreicher Position aber verzog. Sein Sturmpartner Mbappé tat es ihm später gleich: Zwar umkurvte er Leo Jardim, aus spitzem Winkel traf er aber nur das Außennetz (24.). Effizienter zeigte sich der dritte Offensiv-Superstar: Nach einem Doppelpass mit Nuno Mendes schob Messi locker zum 2:0 ein (27.).
Hakimi und Neymar erhöhen noch vor der Pause
Der Argentinier hatte im Anschluss bei einer gefährlichen Aktion erneut seine Füße im Spiel. Nach seiner Freistoßflanke köpfte Marquinhos nur knapp vorbei (31.). Kurz vor der Pause waren die Gäste dann nochmals kaltschnäuziger vor dem Tor. Erst traf Hakimi nach feinem Zuspiel von Neymar zum 3:0 (39.), dann erhöhte der Brasilianer selbst auf 4:0 (43.) - der Pausenstand.
Nach Wiederanpfiff blieb das Geschehen unverändert. PSG drehte phasenweise auf, während Lille auseinanderbrach. Bestes Beispiel das 5:0 durch Neymar: Alexsandro brauchte für seinen Klärungsversuch viel zu lange, sodass Hakimi dazwischen sprintete und anschließend im Zentrum Mbappé bediente. Allerdings ließ dieser den Ball clever zu Neymar durch, der seinen zweiten Treffer erzielte (52.).
Mbappé schnürt Hattrick
Lange hielt der Fünf-Tore-Vorsprung aber nicht. Praktisch im Gegenzug erzielte Bamba nach einem schönen Angriff über Yazici und Ismaily per Abstauber den Ehrentreffer (54.). Im weiteren Verlauf versuchte vor allem Marquinhos noch seinen Treffer zu erzielen. Doch der Abwehrspieler scheiterte bei seiner besten Möglichkeit per Kopf an Leo Jardim (56.). Paris schaltete in der letzten halben Stunde mehrere Gänge zurück - dennoch ließen Neymar und Mbappé noch zweimal ihre Klasse aufblitzen, sodass der Franzose nach Vorlagen des 30-Jährigen mit zwei weiteren Treffern (66., 87.) den 7:1-Endstand herstellte.
Damit gewann das Star-Ensemble aus der französischen Hauptstadt auch sein drittes Saisonspiel deutlich. In den ersten drei Spielen erzielte die Galtier-Elf bereits 17 Tore und kassierte erst drei Gegentore. Weiter geht es für PSG am nächsten Sonntag: Monaco gastiert im Parc des Princes (20.45 Uhr). Lille ist bereits am Freitag beim AC Ajaccio zu Gast.