Lilles Trainer Jocelyn Gourvennec stand bereits vor der Partie ordentlich unter Druck. In der Liga gab es zuletzt eine 0:1-Auswärtsniederlage bei Clermont Foot und auch in der Champions League läuft es für den amtierenden französischen Meister noch nicht rund (0:0 gegen Wolfsburg, 1:2 in Salzburg). Gegen Sevilla setzte Gourvennec von Beginn an auf den ehemaligen Münchner Renato Sanches und den Ex-HSV-Spieler Onana. Auch bei Sevilla starteten zwei bekannte Gesichter aus der Bundesliga, Coach Julen Lopetegui vertraute auf Rekik und Delaney.
Gruppe G
Die Gäste aus Spanien versuchten im gut besuchten Stade Pierre-Mauroy von Beginn Kontrolle über die Partie zu erlangen, was dem Tabellendritten aus La Liga auch größtenteils gelang. Lille hingegen war das fehlende Selbstvertrauen anzumerken, mit Ball konnten die "Doggen" kaum mal eine Chance kreieren.
Bezeichnend für eine zähe Anfangsphase war, dass die zwei größten Chancen im ersten Durchgang aus haarsträubenden Fehlern resultierten. Erst spielte Lilles Keeper Grbic Sevillas Angreifer Mir den Ball in die Füße, der den Schlussmann mit einem Rechtsschuss auch bezwang, die Rechnung jedoch ohne den wachsamen Reinildo machte, der auf der Linie klärte (20.). Sieben Minuten später erlief Renato Sanches einen fürchterlichen Querpass von Acuna, frei vor Bono schloss der Portugiese aber zu zentral ab.
Zähe zweite Hälfte
Kurz vor der Pause erhöhte Sevilla die Schlagzahl und kam immer wieder aus der Distanz zum Schuss, doch entweder war Grbic zur Stelle (29.) oder die Abschlüsse flogen am Kasten vorbei (40., 43.).
Im zweiten Durchgang stellten beide Mannschaften das Offensivspiel nahezu komplett ein, eine nennenswerte Möglichkeit gab es nicht. So stand am Ende ein 0:0, das vor allem dem VfL Wolfsburg zu gute kommt. Trotz des 1:3 in Salzburg haben die Wölfe weiterhin gute Chancen auf ein Weiterkommen.
Für Lille geht es am Samstag (21 Uhr) in der Ligue 1 mit dem Heimspiel gegen Stade Brest weiter. Die Andalusier empfangen tags darauf (14 Uhr) UD Levante. Das Rückspiel in Sevilla steigt am 2. November.