Grund zum Jubeln. In Sofia erzielte Drogba einen Hattrick. dpa
Nach dem 2:0 gegen Werder Bremen am vergangenen Spieltag der Champions-League baute Chelsea-Coach Jose Mourinho seine Start-Elf auf drei Positionen um: In der Abwehr kamen Bridge und Paulo Ferreira für Ashley Cole und Boulahrouz zum Einsatz und im Mittelfeld ersetzte Obi Mikel Makelele. Der in der Premier-League Rot-gesperrte Ballack begann im zentralen Mittelfeld. Nur eine Änderung im Vergleich zum 0:5-Debakel in Barcelona auf Seiten von Levski Sofia. In der Abwehr vertraute Trainer Stanimir Stoilov Lucio Vagner an Stelle von Emil Angelov.
zum Thema
Levski Sofia begann das Spiel engagiert und wollte die 0:5-Schlappe aus Camp-Nou vergessen machen. Mit der agressiven Einstellung der Bulgaren hatte der englische Chanpion zunächst seine Probleme. Einzig ein 25-Meter Schuss von Lampard in der siebten Minute war eine erwähnenswerte Chance. Andererseits blieben die Akteure von Levski mit schnell vorgetragenen Angriffen über die Flügel zunächst gefährlich. Yovov scheiterte jedoch mit einem Kopfball in der neunten Minute an Cech im Chelsea-Tor.
Nach einer Viertelstunde schaltete der englische Meister aber einen Gang zu und kam sofort zu Chancen. Zunächst traf Drogba freistehend nur die Latte (14.), dann konnte Ballack einen Kopfball nach einer Ecke nicht richtig platzieren (18.). Auch zwei Minuten später stand der Ex-Münchener im Mittelpunkt. Aus gut 20 Meter hatte Ballack abgezogen, doch Levski-Keeper Petkov konnte den gefährlichen Distanz-Schuss gerade noch an den Pfosten lenken.
Chelsea blieb in der Folgezeit am Drücker und hatte ein deutliches Übergewicht im Mittelfeld, doch die großen Torchancen konnten sich die "Blues" nicht erarbeiten. Im Gegenteil: Yovov hatte die nächste Torchance, als er Cech im Tor von Chelsea mit einem Freistoß vom linken Strafraumeck prüfte (32.).
Das geduldige Offensiv-Spiel von Chelsea sollte sich aber noch vor der Pause auszahlen. Lampard flankte in der 39. Minute vor das Levski Tor. Obi Mikel kam an den Ball, drehte sich um seinen Gegenspieler und zog ab. Levski-Keeper Petkov konnte noch mit einer phantastischen Parade retten, doch der Abpraller fiel Drogba vor die Füsse, der unbedrängt aus kurzer Distanz einschoß und damit für die Halbzeitführung der Londoner sorgte.
Mit viel Druck kam Chelsea aus der Kabine. Die Bulgaren kamen zu Beginn des zweiten Durchgangs kaum richtig in Tritt. Fast zwangsläufig erhöhte in dieser Phase Drogba auf 2:0. Einen langen Pass von Bridge nahm der Chelsea-Stürmer perfekt mit der Brust mit und zog aus zehn Metern ab. Petkov im Levski-Gehäuse kam zwar noch an den Ball, konnte aber nicht verhindern, dass die Kugel ins rechte untere Eck rollte (52.).
Danach nahm der FC Chelsea das Tempo aus der Partie, zog sich ein wenig zurück und ließ die Bulgaren komen. Levski konnte mit dem Übergewicht im Mittelfeld aber zunächst wenig anfangen. Die Angriffsversuche verpufften an der gut stehenden Defensive der Londoner.
Im Gegenteil: Chelsea konnte mit einem Konter den Vorsprung sogar noch ausbauen. Lampard trieb den Ball durch das Mittelfeld und suchte am rechten Strafraumeck angekommen den Abschluß. Drogba fälschte den Flachschuss von Lampard mit der Hacke noch ab, so dass der Ball aufreizend langsam über die Linie kroch, dem Chelsea-Stürmer aber einen Hattriick bescherte (68.).
Erst danach kam Levski besser ins Spiel, weil Chelsea fast jegliche Initiative eingestellt hatte. Dies führte zu Chancen von Yovov (74.) und den eingewechselten Ivanov (75.), wobei Chelsea Keeper Cech aber zweimal glänzend reagierte. Auch die letzte Chance für Levski machte Chelseas tschechischer Keeper zunichte, als er sechs Minuten vor Schluß einen Hammer von Ivanov spektakulär von der Linie kratzte (84.).
Erst in der 89. Minute war Cech machtlos. Gegen eine zunehmend lustlose CHelsea-Defensive griffen die Levski-Stürmer unentwegt an und wurden belohnt. Ognjanov lief mit einem Zuspiel von Angelov auf und davon und überwand auch Cech mit einem 14-Meter-Flachschuss ins linke untere Eck. Damit erzielte er den ersten CHampions-League Treffer für Levski Sofia und wurde entsprechend bejubelt.
Mit diesem sicheren Sieg unterstreicht der FC Chelsea seine Favoritenstellung in der diesjährigen Champions-League, während Levski Sofia nach den zwei Niederlagen gegen die Gruppen-Favoriten nun nach Platz drei schielen muss. Gegen Werder Bremen wird es für die Bulgaren um die UEFA-Cup-Qualifikation gehen.