Personal: Reichlich Änderungen auf beiden Seiten. Leverkusen begann im Vergleich zum 4:1-Erfolg bei 1860 München ohne Nowotny, Ramelow, Ballack, Bastürk, Neuville und Kirsten. Für die sechs Geschonten durften Zivkovic, Berbatov, Sebescen, Ojigwe, Vranjes und Brdaric ran. Vier Änderungen bei Lyon nach der 1:2-Ligapleite in Monaco: Für Brechét, Foe, Violeau und Govou begannen Deflandre, Laville, Juninho und Linàres.
Taktik: Vor Bayers Innenverteidigern agierte eine flexible Viererformation als Abfangdienst. Schneider sollte sich um den Spielaufbau kümmern, Zé Roberto über links Druck ausüben. Hinten kümmerten sich Lucio und Zivkovic um die einzige Spitze Nee sowie den immer wieder nach vorne stoßenden Carriere. Lyon vertraute einer im Raum verteidigenden Dreier-Abwehr, die zur Viererkette wurde, wenn Zé Roberto angriff und sich Deflandre zurückzog. Im Mittelfeld durfte Carriere als "freischaffender Künstler" beliebig wirbeln.
Analyse: Dass Leverkusen in dieser Formation noch nie aufgelaufen ist, wurde schnell deutlich. Zu statisch war in der ersten Hälfte das Bayer-Spiel, Überraschungsmomente gab es nicht. Die Stürmer blieben blass, wurden freilich auch kaum in Szene gesetzt. Lyon hingegen war wesentlich kombinationssicherer, hielt den Ball mit gepflegtem Kurzpass-Spiel lang in seinen Reihen. Als sich bei Bayer nach einer halben Stunde Abwehrfehler einschlichen (vor allem Zivkovic), machten die Franzosen ernst und gingen durch den starken Carriere in Führung.
Das 0:2 schockte die Leverkusener aber nur kurzzeitig, Sebescen brachte sie zurück ins Match. Nach der Pause steigerte sich das Team, war wacher, ging viel energischer zu Werke. Allen voran Schneider und Sebescen. Die Chance zur Führung vergab vor allem Brdaric. Lyon geriet allerdings nicht lang unter Druck, schlug dann wieder gegen die wacklige Bayer-Abwehr zu - und entschied damit die Partie.
Fazit: Leverkusen in der Defensive zu nachlässig, um zu punkten.
Von Oliver Bitter