Leverkusens Trainer Peter Bosz musste auf Bellarabi verzichten, der sich beim 2:0 gegen Düsseldorf einen Faserriss im Oberschenkel zugezogen hatte. Für ihn rückte Alario in die Startformation, Volland auf den rechten Flügel.
Krasnodars Coach Murad Musaev konnte im Vergleich zum 0:0 im Hinspiel wieder auf den zuletzt gesperrten Ramirez bauen. Der ehemalige Deutschland-Legionär (Düsseldorf, Nürnberg) ersetzte auf der linken Abwehrseite Stotsky. Den zweiten Wechsel bei den Russen gab es auf der Torwartposition: Safonov ersetzte Kritsyuk.
Bayer defensiv wacklig - Hradecky zweimal glänzend
Gegen anfangs unsichere Leverkusener starteten die Russen etwas besser in die Partie, Wendell musste früh im Spiel im eigenen Fünfmeterraum gegen Ignatyev klären (7.). Nach einem haarsträubenden Fehlpass von Spajic kam auch Leverkusen durch Bailey zur ersten guten Möglichkeit (12.), der Jamaikaner prüfte zehn Minuten später Krasnodars Schlussmann Safonov mit einem unangenehmen Flatterball (22.). Bayer 04 übernahm mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr die Kontrolle über die Partie und hatte durch Alario, der an Safonov scheiterte, selbst eine hervorragende Möglichkeit, in Führung zu gehen (36.).
Defensiv hatte Leverkusen aber immer wieder Probleme mit den teils blitzschnell vorgetragenen Angriffen der Russen und konnte sich zum Ende der ersten 45 Minuten bei Schlussmann Hradecky bedanken, der zweimal glänzend gegen Claesson parierte: In der 25. Minute kratzte er einen Kopfball des Schweden spektakulär aus dem Eck, kurz vor dem Pausenpfiff vereitelte er im Eins-gegen-eins gegen den durchgebrochenen Angreifer Krasnodars (45.).
EL-Zwischenrunde
Alario an die Latte - Suleymanov macht's genauer
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Krasnodar mutig, agierte aggressiv in den Zweikämpfen und lief die Heim-Elf teilweise extrem früh an. Für Leverkusen ergaben sich dadurch zwar gelegentlich viel Räume, aus denen die Werkself aber zu wenig machte. Distanzversuche von Havertz (50.) und Bailey (52.) landeten in den Armen von Safonov, der dann bei einem wuchtigen Bailey-Schuss aus spitzem Winkel auch wieder ernsthaft gefordert war und mit einer Hand den Einschlag verhinderte (56.).
Zwar übernahm Leverkusen Mitte des zweiten Durchgangs deutlich das Kommando, leistete sich aber im vorderen Drittel immer wieder Ungenauigkeiten und kam selten in klare Abschlusssituationen. Erst ein hervorragender Steilpass von Tah auf Alario sorgte wieder für Gefahr, der noch abgefälschte Schuss des Argentiniers landete an der Querlatte (72.). Von Krasnodar kam offensiv in dieser Phase kaum noch etwas - und doch erzielten die Russen den letztlich entscheidenden Auswärtstreffer. Der eingewechselte Baumgartlinger verlor vor dem eigenen Strafraum den Ball und wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Den anschließenden Freistoß aus knapp 20 Metern versenkte Suleymanov mustergültig im rechten Eck (84.).
Aranguiz' Ausgleich zu wenig - Krasnodar im Achtelfinale
Leverkusen stand nun vor der Mammutaufgabe, noch zwei Tore erzielen zu müssen - und legte sofort einen Gang zu. Bailey vergab noch aus hervorragender Position (85.), dann drosch Aranguiz den Ball im Anschluss an eine Brandt-Flanke humorlos zum 1:1 in die Maschen (87.). Noch ein Tor fehlte der Werkself, die sich in den Schlussminuten Eckbälle im Minutentakt erspielte, bis auf einen Kopfball von Tah in die Arme von Safonov (90.+3) aber keine klare Chance mehr hatte. Wie im DFB-Pokal (1:2 gegen Heidenheim) ereilte Leverkusen ein etwas überraschendes Aus, Krasnodar steht im Achtelfinale.
Die Auslosung der Runde erfolgt am Freitag, 13 Uhr in Nyon. Leverkusen ist am Sonntag in der Bundesliga zu Gast in Dortmund (18 Uhr). Der FK Krasnodar spielt ebenfalls am Sonntag im russischen Pokal beim FK Rostow (17 Uhr).