Nach sieben Jahren bei Hannover 96 endet Leon Andreasens Zeit an der Leine, sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert.
Die Geschichte des drohenden Abstiegs von Hannover 96 ist auch eine Geschichte der Verletzten des Klubs. Leon Andreasen droht nun sogar mehr als "nur" das Saison-Aus, andere Kollegen können dem Klub ebenfalls nicht mehr helfen.
Seit der Winterpause hat Leon Andreasen (32) nicht mehr für Hannover 96 gespielt. Im Januar hatte er sich während der Rückrundenvorbereitung den Fuß verstaucht. Zwei Monate später muss er nun in seiner Heimat operiert werden.
Tabellarisch steht Hannover am Ende, von Aufgeben kann dennoch bei 96 keine Rede sein. In dieser Woche sollen weitere neue Spieler verpflichtet werden, die mithelfen, das Team vor dem Abstieg zu retten. Zuwachs gibt es aber auch innerhalb der eigenen Reihen, wo sich ein Trio wichtiger, zuletzt verletzt fehlender Spieler wieder heranarbeitet.
Bis zum Ende der Transferperiode geht es vor allem um neue Spieler, die im Abstiegskampf weiterhelfen. Doch Hannovers Geschäftsführer Sport Martin Bader hat auch bereits Gespräche mit jenen Spielern aus dem eigenen Kader im Blick, deren Verträge in absehbarer Zeit auslaufen. Große Namen wie Christian Schulz und Leon Andreasen zählen dazu. Darüber hinaus kreisen die Gedanken auch schon um den prominentesten Kaderspieler. Der steht im Tor.
Die ersten Tests unter seiner Ägide verliefen für Hannover am Montag durchwachsen. In den Spielen gegen Drittligist Wehen (2:1) und Ligakonkurrent Hertha BSC (0:1) sah Thomas Schaaf jeweils durchwachsene Darbietungen seiner Spieler. Für den neuen 96-Trainer ist alles auch eine Sache des Kopfes.
Auf ungewohnten Positionen gab er in der Hinrunde sein Bestes für 96. Leon Andreasen ist in Hannover als Leader und Routinier nicht wegzudenken - für das Spiel am Samstag gegen die Bayern nicht, womöglich aber auch nicht über die Saison hinaus.
17 Punkte hätte er gerne bis zur Winterpause auf dem Konto. Diesen Wunsch äußerte Martin Kind vor drei Wochen in einem Interview. "Um den Anschluss nicht zu verlieren", wie der 96-Chef sagte. Und um diesen Wunsch zu erfüllen, müssen die Hannoveraner am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG Hoffenheim schon einen Sieg einfahren. Bislang sind bei 96 nämlich erst 14 Zähler verbucht - und im letzten Spiel vor Weihnachten rechnet wohl keiner ernsthaft auch nur mit einem Punkt. Denn am 19. Dezember ist Bayern München in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu Gast.
Nach dem überzeugenden 4:0 gegen den FC Ingolstadt am vergangenen Samstag ist die Stimmung bei Hannover 96 wieder spürbar besser geworden. "Es ist für uns elementar wichtig, diese drei Punkte zu haben", freut sich Trainer Michael Frontzeck. Wichtig für den Tabellenvierzehnten, um Selbstvertrauen zu tanken und etwas Abstand zu den Abstiegsrängen aufzubauen. Vier Zähler trennen die Niedersachsen aktuell vom FC Augsburg auf Relegationsrang 16.
Beim 4:0-Heimsieg gegen Ingolstadt spielte Leon Andreasen nach einer dreiwöchigen Zwangspause erstmals wieder von Beginn an für 96 und schoss bei seinem Comeback sogar ein Tor. "Es ist wichtig für uns, dass Leon zurück ist, weil er im Strafraum immer wieder für Gefahr sorgt", so Hannovers Sport-Geschäftsführer Martin Bader: "Er hat in seinen 70 Minuten auf dem Platz gezeigt, dass er wirklich bis an den Punkt geht."
Gegen den Aufsteiger FC Ingolstadt 04 will Hannover 96 am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) die dürftige Bilanz im eigenen Stadion mit einem Sieg aufbessern. Die Macher der Niedersachsen schwören Team und Umfeld ein, besonnen an die Aufgabe heranzugehen.
Zählbares sprang in Mönchengladbach nicht heraus, doch das Auftreten bei der 1:2-Niederlage gegen die Borussia lässt die Hannoveraner zuversichtlich auf die kommenden Aufgaben blicken. Zumal sich die Personalsituation bei den Niedersachsen in dieser Woche etwas entspannen dürfte.