Die Nachspielzeit war fast vorbei, die meisten Akteurinnen hatten sich wohl schon mit der Verlängerung abgefunden. Doch dann pirschte der SC Freiburg ein letztes Mal nach vorne und Kayikci kam im Strafraum frei zum Abschluss - die Kapitänin ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, zog ab und traf. Die Mitspielerinnen der Nummer 11 jubelten gemeinsam mit ihr und wussten: das ist der Finaleinzug.
Nicht nur der Pfosten rettet Leipzig in Hälfte eins
Dabei hatte Leipzig, das im Laufe des Tages wegen Güterslohs Niederlage gegen Ingolstadt (1:2), ohne selbst zu spielen den Aufstieg in die Bundesliga perfekt gemacht hatte, lange mutig dagegengehalten. Mit der Zeit übernahm der favorisierte Bundesligist Freiburg die Spielkontrolle.
Gute Chancen auf das 1:0 hatte der Sport-Club einige: Steuerwalds Kopfball ging knapp vorbei (24.) und Felde scheiterte am Pfosten (38.). Direkt zuvor hatte Mauly gerade so auf der Linie gegen Minge geklärt. Obwohl Leipzig sich gegen die Gäste und deren gefährliche Standards kaum entlasten konnte, stand es lange 0:0.
Die von Theresa Merk trainierten Gästespielerinnen blieben nach Wiederanpfiff dran, Hoffmann schoss in Minute 54 knapp drüber. Doch das Tempo nahm ab und beide Teams fanden selten in die gegnerischen Strafräume. Griffigere Gastgeberinnen aus Leipzig ließen kaum noch etwas zu, wenngleich vorne wenig ging.
RB-Keeperin muss mit Trage vom Feld gebracht werden
In den letzten Minuten wurde es schließlich noch mal gefährlich, Kayikci schoss knapp vorbei (86.). Bei Leipzig musste kurz vor Ende der regulären Spielzeit noch die Torhüterin ausgewechselt werden, Herzog konnte nach einem Zusammenprall mit Kollegin Graf nicht mehr weitermachen und musste vom Feld getragen werden (88.).
So kam es dazu, dass satte acht Minuten nachgespielt wurden - und Freiburg bekanntlich noch den Siegtreffer erzielte: Kayikci tauchte frei vor der eingewechselten Schüller auf und überwand die Torhüterin (90.+7). Im Pokalfinale in Köln wartet auf Freiburg nun Titelverteidiger Wolfsburg, der schon am Samstag ein klares 5:0 gegen die Bayern-Frauen eingefahren hatte.
Die Leipzigerinnen treten am 21. Spieltag am Sonntag (23. April) bei der SG Andernach an. Für die Freiburgerinnen steht in der Bundesliga am 18. Spieltag die schwere Aufgabe bei Spitzenreiter Bayern München an (Samstag, 22. April, 13 Uhr).