Das erste Pflichtspiel der Saison, der erste Titel auf dem Silbertablett: Dementsprechend traten beide Teams zum Start auf. Bayern nahm von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand - und belohnte sich bereits nach 14 Minuten. Einen Eckball bekam RB nicht hinreichend geklärt, das Nachsetzen von Hernandez verwertete Musiala nach feiner Bewegung mit einem Flachschuss zur Führung.
Nkunkus Treffer zählt nicht
Fast schon im Gegenzug hatte Leipzig, das Coach Domenico Tedesco ohne den klassischen Neuner André Silva (Nkunku, Forsberg und Szoboszlai bildeten die Offensive) und mit Laimer und Kampl im Mittelfeldzentrum ins Rennen geschickt hatte, beinahe die Antwort parat: Der vermeintliche Ausgleich durch Nkunku zählte jedoch wegen einer Abseitsstellung des Franzosen nicht (16.).
In der Folge zog sich Leipzig immer weiter zurück - jedoch keineswegs freiwillig. Der Gast aus München, bei dem Julian Nagelsmann auf ein 4-2-2-2 und unter anderem auf den einzigen Sommertransfer in der Startelf und Top-Neuzugang Mané, Musiala und Ex-Leipziger Sabitzer gesetzt hatte (de Ligt, Gravenberch und Mazraoui saßen zunächst auf der Bank), schnürte die Gastgeber mit aggressivem Pressing ein, hatte phasenweise fast 70 Prozent Ballbesitz und kontrollierte die Partie souverän.
Mané trifft, Musiala initiiert: Bayerns Machtdemonstration
Sinnbild deswegen auch der zweite Treffer: Mit feinem One-Touch-Fußball hebelte der Meister die löchrige RB-Defensive aus, Gnabry legte quer - und Mané veredelte mit seinem ersten Pflichtspieltreffer im Trikot der Münchner (31.). Gegen teilweise überforderte Leipziger ließen dominante Bayern auch im Anschluss nicht locker. Nach Vorarbeit des herausragenden Musiala baute Pavard flach die Führung weiter aus (45.).
Tore, Hektik, Latte: Rasante zweite Hälfte
So einseitig der erste Durchgang noch wirkte, so rasant und unterhaltsam gestaltete sich der zweite. Spätestens mit der Einwechslung von André Silva und Dani Olmo für Forsberg und Kampl in der 52. Minute kam auch Leipzig im Spiel an. Lediglich vier Zeigerumdrehungen später weckte jener Stürmer André Silva mit seinem Lattentreffer die Fans wieder auf - die wenig später den ersten RB-Treffer bejubeln durften: Halstenberg verwertete eine Ecke via Kopfball über Neuer hinweg (59.) zum 1:3-Anschluss.
Der Schlagabtausch nahm seinen Lauf. Gnabry dämpfte zunächst die aufkeimende Leipziger Hoffnung mit seinem Abstauber zum 4:1 (66.), drei Minuten später chippte Mané den Ball ins Netz. Der Senegalese stand dabei jedoch im Abseits. So traf beinahe der Pokalsieger erneut. Aber: Bei Nkunkus Abschluss stand Davies im Weg, während André Silva nicht genau zielte (72.).
Leipzig kommt nochmal ran - Nkunku eiskalt
Daraufhin lud Pavard die Hausherren ein, als der Franzose Dani Olmo an der Strafraumgrenze foulte. Nkunku verwandelte den fälligen Elfmeter souverän (77.). Leipzig drückte, wieder traf Mané vermeintlich, wieder stand der Neuzugang im Abseits (85.). So kam RB dem Ausgleich tatsächlich denkbar nahe. Einen Konter vergoldete Dani Olmo mit einem strammen Schuss zum 3:4 aus Leipziger Sicht (89.).

André Silva, Christopher Nkunku und Dani Olmo (v.l.) waren Garanten für die Leipziger Aufholjagd - die letztlich doch scheiterte. IMAGO/Picture Point LE
Beinahe setzten die Sachsen der Aufholjagd noch die Krone auf - quasi mit dem Schlusspfiff machte der eingewechselte Sané mit einem feinen Solo in der langen und hektischen Nachspielzeit aber den notorischen Deckel drauf zum 5:3 (90.+8).
Mit dem torreichsten Supercup der Geschichte sicherte sich Bayern zum insgesamt elften Mal die Trophäe. Leipzig ging beim Debüt in diesem Wettbewerb leer aus.
Für beide Mannschaften steht am kommenden Wochenende der erste Spieltag der neuen Bundesliga-Saison an: Leipzig gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) bei Stuttgart. Bereits zwei Tage zuvor, am Freitag (20.30 Uhr, beide Spiele LIVE! bei kicker), eröffnet Bayern bei Europa-League-Champion Eintracht Frankfurt die neue Spielzeit.