Vor knapp einer Woche standen sich Leicester City und Manchester City schon einmal gegenüber: Im League-Cup-Viertelfinale gewann ManCity im King Power Stadium mit 3:1 im Elfmeterschießen. Gegenüber diesen Auftritt krempelte Leicester-Coach Claude Puel seine Startelf nahezu komplett um, lediglich Maguire, Choudhury und Ndidi begannen erneut. Doch auch ManCity-Coach Pep Guardiola rotierte gegenüber dem letzten Gastspiel in Leicester kräftig durch und schickte ebenfalls acht neue Spieler auf das Feld. Unter anderem begannen die deutschen Nationalspieler Sané und Gündogan. Und auch De Bruyne durfte beginnen, der Belgier stand erstmals in dieser Saison in einem Ligaspiel in der Startelf.
City gehörte die Anfangsphase, die Guardiola-Elf ließ Ball und Gegner laufen und zeigte sich zu Beginn von der 2:3-Heimniederlage gegen Crystal Palace keineswegs verunsichert. Den Lohn für den starken Beginn holten sich die Citizens in der 14. Minute ab: Aguero steckte im genau richtigen Moment auf Bernardo Silva durch. Der Portugiese tauchte frei vor Leicester-Keeper Schmeichel auf und ließ dem Dänen mit einem Linksschuss keine Abwehrchance.
Leicester zeigte sich allerdings nur wenig beeindruckt und schlug nur fünf Minuten später zurück: Nach einer Flanke von Vardy verlor Delph Albrighton aus den Augen. Der 29-Jährige bedankte sich per Kopf zum 1:1 (19.). Fortan entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie mit Chancen hüben wie drüben. Zunächst waren es die Blues, die durch Sané (39.) den Torschrei auf den Lippen hatten. Gegen Ende von Hälfte eins drehte Leicester dann aber auf, doch Vardy und zweimal Maddison verpassten bei guten Gelegenheiten die durchaus verdiente Führung für die Heimelf.
Ricardo Pereiras Volltreffer - Delphs Fehltritt
Boxing Day - 19. Spieltag
Ohne personelle Änderungen ging es nach dem Seitenwechsel weiter. ManCity hatte nun mehr Ballbesitz und auch optische Vorteile. Allerdings mangelte es in der Offensive gegen die aufmerksame Leicester-Abwehr an Chancen. Doch auch Leicester tat sich schwer, Möglichkeiten zu erspielen. So dauerte es bis zur 68. Minute, ehe es vor einem der beiden Tore wieder gefährlich wurde: Über Sterling und Aguero kam der Ball zu Sané, doch Morgan stand einem Treffer des Deutschen im Weg.
Mit zunehmender Spieldauer nahm die Dominanz ManCitys immer mehr zu, der typische Guardiola-Fußball sorgte für einen Ballbesitz von weit über 70 Prozent. Leicester setzte auf Konter, deckte bei diesen auch die ein oder andere kleinere Lücke in der ManCity-Abwehr auf. Doch einem Treffer nahe war die Puel-Elf in Durchgang zwei nicht. Aber auch die Blues hatten so ihre liebe Mühe, Chancen zu kreieren. Lediglich Delph prüfte Schmeichel mit einem Distanzschuss (73.), sonst kam von der ManCity-Offensive nur wenig.
Hängende Köpfe bei den ManCity-Spielern, in der Mitte Gündogan. picture alliance
Und in der 81. Minute schlug Leicester in Folge eines Standards zu. Eine Ecke von der rechten Seite wehrte Sané per Kopf genau vor die Füße von Ricardo Pereira ab. Der Portugiese zog von der Strafraumgrenze ab, sein klasse Schuss schlug absolut unhaltbar für Ederson links im Tornetz ein. Ein tolles Tor.
ManCity drückte in der Schlussphase mit Wut im Bauch auf den Ausgleich, musste aber einen weiteren Rücksschlag verkraften: In der 89. Minute rauschte Delph im Mittelfeld rüde in Ricardo Pereira rein und sah dafür glatt Rot. In Unterzahl konnte ManCity nicht mehr zurückschlagen und musste die zweite Niederlage in Folge quittieren. Leicester dagegen fuhr den zweiten Dreier am Stück ein.