Vor eigenem Publikum begann der Überraschungsmeister von 2016 gewohnt spielstark und dominant - das abstiegsgefährdete Everton präsentierte sich aber mutig und voller Tatendrang, was sich in regelmäßigen schnellen Gegenstößen äußerte.
Sidibé klopfte für die Toffees an (8.), noch knapper war es auf der Gegenseite bei Perez (13.). Die Partie blieb weiterhin ausgeglichen - und den ersten, konsequent zu Ende gespielten Angriff verbuchten die Gäste: Iwobi schickte Sidibé über den rechten Flügel, dessen Flanke köpfte Richarlison wuchtig ein - 1:0 Everton (23.).
Elfmeter? Der VAR schlichtet
Leicesters Offensivorchester um Vardy, Maddison oder Perez kam derweil kaum zur Entfaltung, die Defensive der Toffees stand sattelfest. Brenzlig wurde es lediglich in Minute 33, als Holgate Chilwell vermeintlich zu Fall gebracht hatte: Die Entscheidung Elfmeter wurde nach VAR-Eingriff zurückgenommen.
Die Begegnung fand auch nach Wiederbeginn in nahezu allen Aspekten auf Augenhöhe statt. Keane (51.) und Calvert-Lewin (52.) verbuchten für Everton Kopfball-Chancen, Pereira hingegen offenbarte Schwächen bei Toffees-Keeper Pickford (54.). Über 70 Prozent Ballbesitz brachten Leicester nichts ein - außer beinahe das 0:2, Holgate scheiterte an Schmeichel (62.).
Vardy ist zur Stelle - der Matchwinner heißt Iheanacho
Was war eigentlich mit Vardy, dessen zwölf Saisontore in der Premier League einsame Spitze sind? Der fand sich am Ende eines Querpasses des eingewechselten Iheanacho und schraubte sein Torkonto auf 13 (68.). Der Engländer blühte in der Folge geradezu auf, verpasste per Kopf aber ebenso den Siegtreffer (75.) wie auf der Gegenseite Talent Kean (80.).
Doch da war ja noch Kelechi Iheanacho. Der Joker wurde in der vierten Minute der Nachspielzeit von Pereira in den Sechzehner geschickt, wo der Linksfuß nach einer leichten Drehung genau ins lange Eck traf. Zunächst verstummte der Jubel, weil der Schiedsrichter-Assistent wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung die Fahne hob - dann aber erkannte der VAR, dass der Treffer regulär zustande kam und erkannte auf 2:1. Das King Power Stadium explodierte, für Marco Silva und Everton wird die Luft trotz eines starken Auftritts immer dünner.