Der Warschauer Coach Besnik Hasi nahm im Vergleich zum 1:1 im Rückspiel des Play-offs der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Dundalk gleich sechs Änderungen in seiner Startelf vor. Ein Umstand, der auch dem schwachen Start von Meister und Pokal Legia in der Ekstraklasa (neun Punkte aus acht Spielen, Platz 13) geschuldet war. Neben Broz, Lewczuk, Kucharczyk und Nikolic fehlten auch der angeschlagene Kapitän Pazdan sowie Ex-Bundesliga-Spieler Hlousek (Gelb-Rot-Sperre). Es begannen Bereszynski, Czerwinski, Dabrowski, Guilherme, Kazaishvili und Prijovic.
BVB-Trainer und Champions-League-Debütant Thomas Tuchel entschied sich nach dem 0:1 bei RB Leipzig in der Bundesliga zu drei Umstellungen: Statt Rode, Castro und dem leicht angeschlagenen Schürrle (leichte Innenbanddehnung im Knie) starteten die Neuzugänge Guerreiro und Dembelé sowie der noch 17-jährige Pulisic. Götze und Europameister Guerreiro agierten dabei halbrechts und halblinks vor dem alleinigen Sechser Weigl im Mittelfeld, flankiert von den Außen Dembelé (links) und Pulisic (rechts).
BVB gelingt Traumstart
Schon nach dem Anstoß wurde schnell deutlich, wohin sich die Begegnung entwickeln würde, denn es dauerte fast zweieinhalb Minuten, ehe die Hausherren erstmals in Ballbesitz kamen. Mit hohem Tempo suchte der BVB dabei immer wieder die Offensive und spielte den Ball immer wieder in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehrkette. Die ersten beiden Versuche landeten noch im knappen Abseits, danach verbuchte mit Langil sogar ein Legia-Spieler den ersten - allerdings harmlosen - Torschuss der Partie. Bereits in der 7. Minute ging die Borussia jedoch in Führung: Dembelé wurde auf der linken Seite ebenso wenig am Flanken gehindert wie in der Stafraummitte Götze, der nahezu unbedrängt ins Tor einköpfte.
1. Spieltag, Gruppe F
Es folgte eine Phase totaler Dortmunder Dominanz, in der Legia am Ende froh sein musste, nur zwei weitere Treffer kassiert zu haben. Zunächst scheiterte Aubameyang mit einer Doppelchance noch an Keeper Malarz (11.). Doch in der 16. Minute erhöhte Sokratis nach einem Freistoß per Kopf auf 2:0. Nur zwei Minuten später war die Warschauer Abwehr erneut nach einer Standardsituation, Malarz hatte den Ball außerhalb des Strafraums mit der Hand gestoppt, nicht auf der Höhe: Nach dem fälligen Freistoß von Guerreiro konnte der Keeper seinen Fauxpas mit gleich drei Paraden wieder ein wenig gutmachen - das 0:3 aus Sicht der Hasi-Schützlinge jedoch dennoch nicht verhindern. Denn Bartra staubte aus kürzer Distanz ab (18.).
Danach hätten die Dortmunder leicht weitere Treffer erzielen können, so zielte Dembelé in der 23. Minute mit einem Direktschuss nur knapp vorbei. Danach allerdings warfen sich die ansonsten überforderten Legia-Spieler oftmals gerade noch rechtzeitig in Schüsse, teilweise agierte der BVB hin und wieder bei aller spielerischer Überlegenheit ein wenig zu verspielt (39., Aubameyang) oder eigensinnig (40. und 41., Dembelé). So ging es mit dem hochverdienten 3:0 in die Kabine.
Vorentscheidung in Minute 18: Marc Bartra jubelt nach seinem Treffer zum 3:0. picture alliance
Guerreiro vollstreckt maßgenau, Joker Castro sticht
Schon kurz nach Wiederbeginn sorgte die Tuchel-Elf endgültig für klare Verhältnisse. Dembelé scheiterte von links im Strafraum zunächst an zwei sich dazwischen werfenden Gegenspieler, doch so landete der Ball bei Guerreiro, der die freie Schussbahn nutzte, um das Spielgerät abgeklärt im rechten Toreck unterzubringen (51.).
Von Legia kam auch in der Folge, da die Dortmunder nun hin und wieder etwas mehr Räume anboten, wenig. Ein Flachschuss von Langil bereitete Bürki kaum Mühe (57.). Rund 25 Minuten vor dem Spielende entscheiden sich beide Trainer für Wechselspiele und erschöpften binnen 16 Minuten jeweils ihre Kontingente. Beim BVB gleich mit durchschlagendem Erfolg. Die keine Minute zuvor eingewechselten Castro und Mor waren beim 5:0 der Borussia maßgeblich beteiligt: Der türkische Nationalspieler zog vor dem Strafraum kurz an und legte nach links zu Pulisic, dessen Hereingabe an den zweiten Pfosten Castro mühelos im Tor unterbrachte (76.).
In der Schlussphase überließ der BVB Legia mehr Spielanteile, doch auch der Schlusspunkt der Partie gehörte den Dortmundern. Nach feinem Steilpass von Castro verwandelte Aubameyang mit einem Heber über Torhüter Malarz hinweg - 6:0 (87.). Der Endstand.
Warschau empfängt am Samstag in der Liga Zaglebie Lubin (Uhrzeit unbekannt), Dortmund spielt ebenfalls am Samstag in der Liga zu Hause gegen Darmstadt 98 (15.30 Uhr). Am 2. Spieltag der Gruppenphase in der Champions League empfängt der BVB am Dienstag (27. September, 20.45 Uhr) Titelverteidiger Real Madrid. Zur gleichen Zeit tritt Legia bei Sporting in Lissabon an.