Lazio-Coach Simone Inzaghi baute wie beim 2:0-Pokaltriumph über Atalanta Bergamo auf den Ex-Dortmunder Immobile an vorderster Front. Als einer von drei Neuen in der Startformation war zudem der ehemalige Hamburger Badelj mit von der Partie. Vor dem Duell mit dem noch im Abstiegskampf steckenden FC Bologna konnte sich Inzaghi Insider-Informationen aus erster Hand verschaffen - Bruder Filippo hatte dort schließlich das Zepter geführt, ehe er Ende Januar nach 14 sieglosen Partien von Nachfolger Sinisa Mihajlovic abgelöst wurde.
Correas Traumtor: Hacke, Drehung, 1:0
Der Bruder hatte Inzaghi offenbar sachdienliche Hinweise zugeflüstert, bereits nach vier Minuten fand Lazio einen Schleichweg durch Bolognas Defensivverbund und spielte Correa acht Meter vor dem Tor frei. Der Angreifer zog fulminant ab - und traf Lulic, der durch einen Sprung ausweichen wollte und eben dadurch sein Gesicht in die Schussbahn brachte. Aus Sicht der Gäste zeigte sich der 37-jährige Routinier Palacio zunächst am auffälligsten, die schnellen Haken des "alten Hasen" wurden jedoch im letzten Moment unterbunden (3./12.). Kurz darauf legte Correa ein sehenswertes wie effektives Kabinettstückchen aufs Parkett: Der Angreifer legte sich den Ball nach einem Zuspiel Lucas Leivas im Strafraum mit dem Rücken zum Tor mit der Hacke vor, ließ eine Drehung um die eigene Achse in einem Guss folgen und netzte trocken zum 1:0 ein (13.).
Bologna brauchte ein Remis und folglich ein Tor für den vorzeitigen Klassenerhalt, konnte seine Chancen durch Poli (22., knapp daneben), Orsolini (22., geblockt) und erneut Poli (27., Ball nicht richtig getroffen) jedoch nicht nutzen und lud die Hausherren durch die offensive Grundausrichtung immer zu gefährlichen Kontern ein - die beste Möglichkeit ließ Immobile liegen (30.). Weil Orsolini einen Freistoß aus bester Lage in die Mauer hämmerte (36.) und Immobile knapp links vorbei zielte (39.), ging es mit der knappen Führung der Biancocelesti in die Kabinen.
89-Sekunden-Doppelschlag läutet Achterbahnfahrt ein
Im zweiten Durchgang entwickelte sich eine torreiche Achterbahnfahrt: Erst drehten Poli (50.) und Destro (51.) das Ergebnis mit einem Doppelschlag binnen 89 Sekunden, dann schlug Bastos mit einem Traumtor in den rechten Winkel zurück (59.). Orsolini setzte dieser wilden Phase die Krone auf, als er eine Destro-Kopfballvorlage infolge einer Ecke aus vier Metern über die Linie bugsierte. Der VAR schaltete sich ein, weil Destro zuvor im Luftduell den Ellenbogen eingesetzt hatte - der Treffer zählte jedoch, Bologna führte auswärts wieder mit 3:2 (63.) und lag voll auf Kurs Klassenerhalt.
Joker Milinkovic-Savic brachte die Gäste im Dauerregen plötzlich nochmals zum Zittern, als er einen Freistoß aus 18 Metern akkurat in den rechten Winkel schickte (80.). Bologna durfte nun kein Tor mehr kassieren - und hatte kurz vor Schluss enormes Glück, als Immobile das Kunstleder nur knapp über den rechten Winkel setzte (88.). Am Ende aber blieb es beim 3:3 - und Bologna konnte dank des nötigen Punktgewinns den vorzeitig gesicherten Verbleib in der Serie A bejubeln, der am letzten Spieltag noch ein spannender Showdown an beiden Tabellenenden bevorsteht.