Es war ein Duell, das hin und her wogte und am Ende einen Sieger fand, der gleichermaßen ein verdienter und ein glücklicher Sieger war. Dass Lazio nach 90 umkämpften und abwechslungsreichen Minuten als Gewinner vom Feld des Olympiastadions ging, hatte etwas mit der Anfangsphase zu tun, in der die Römer wie entfesselt aufspielten und Atalanta in die Statistenrolle verwies. Dann aber brachen sie ein und ließen rund eine Stunde lang nichts mehr von alledem erkennen, was sie in den ersten Minuten derart hatte auftrumpfen lassen.
Es war also ein Auf und Ab, bei dem Lazio erst eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gab und schließlich doch den längeren Atem hatte.
Lazio spielt wie entfesselt auf
Die Mannschaft von Trainer Maurizio Sarri hatte zunächst derart überzeugend begonnen, dass man sich wundern musste, warum sie nach den ersten sieben Serie-A-Spielen nur sieben Punkte auf dem Konto hat. De Ketelaere unterlief ein Eigentor (5.), dann erhöhte Castellanos (11.), ehe Romanogli eine Großchance zum 3:0 vergab (14.) und Guendouzi an der Latte scheiterte (17.).
Es war ein entfesseltes Lazio, das dann aber das Fußballspielen vollkommen einstellte und Atalanta ins Spiel kommen ließ. Je länger die erste Hälfte dauerte, desto mehr verlagerte sich das Geschehen in die andere Hälfte - und so kam es, wie es kommen musste: Ruggeri flankte, Ederson köpfte, der Anschlusstreffer (33.).
Kolasinac erzielt das 2:2
Auch nach der Pause gelang es Lazio nicht, an die Anfangsphase anzuknüpfen, im Gegenteil: Nach einer kurz ausgeführten Ecke war es der frühere Schalker Kolasinac, der per Kopf das 2:2 für Atalanta markierte (63.). Die Partie hätte nun vollends kippen können, doch Lazio stemmte sich jetzt dagegen und fand zurück ins Spiel. Der Lohn: Vecinos 3:2 mit einem Sieben-Meter-Schuss nach einer Kopfballablage von Castellanos - der Schlusspunkt (83.).