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Lawinengefahr: Stilfser Joch aus Giro-Königsetappe gestrichen

Stattdessen wird auf der 16. Etappe der Umbrail-Pass überquert

Lawinengefahr: Stilfser Joch aus Giro-Königsetappe gestrichen

Das Stilfser Joch, hier beim Giro 2020, wird in diesem Jahr nicht überfahren.

Das Stilfser Joch, hier beim Giro 2020, wird in diesem Jahr nicht überfahren. picture alliance / Roth

Stattdessen wird auf der 16. Etappe bereits nach dem Umbrail-Pass die Abfahrt angegangen. Dieser liegt mit einem Scheitelpunkt von 2485 Metern knapp 300 Meter und rund vier Kilometer unter dem Stilfser Joch (2758). Durch die Streckenänderung wird der Giro damit auf 18 Kilometer auch Schweizer Staatsgebiet queren, ehe es dann wieder auf die ursprünglich geplante Strecke zurückgeht. Dies gab der Giro-Veranstalter RCS am Dienstag am Rande der 10. Etappe bekannt.

Bereits in den vergangenen Tagen gab es Gerüchte, dass das Stilfser Joch wegen eines Wintereinbruchs mit heftigen Schneefällen aus dem Programm genommen werden müsse. Nun herrscht für die Fahrer und Funktionäre Gewissheit. Damit ist der höchste Punkt des diesjährigen Giro der Umbrail-Pass, der mit der Cima Coppi ausgezeichnet ist. Am kommenden Dienstag werden auf 2485 Metern mehr Bergpunkte als üblich vergeben.

Das Stilfser Joch ist der höchste asphaltierte Gebirgspass Italiens und gilt im Radsport als Mythos. Besonders die Ost-Rampe von Prad mit ihren 48 charakteristischen Haarnadelkurven gilt als "Königin unter den Alpenpässen". Ist der Stelvio im Programm des Giro, ist er meistens der mit der Cima Coppi ausgezeichnete höchste Punkt der Italien-Rundfahrt. Zu Ehren des Namensgebers - des legendären italienischen Radfahrers Fausto Coppi (1919 - 1960) - wurde auf der Passhöhe ein Denkmal errichtet.

In diesem Jahr sollte auf der Königsetappe allerdings die deutliche leichtere West-Seite erklommen werden, für die Ostseite war die Abfahrt geplant. Nachdem Bormio durchquert wird, geht es lange Zeit abschüssig bzw. flach Richtung Bozen, ehe es dann über den Passo Pinei hinauf nach Sankt Christina ins Grödnertal geht.

jer

Alle Etappenprofile in der Übersicht: Umbrail-Pass statt Passo Stelvio